ARCHIV - Wie können Eltern Stabilität in unsicheren Zeiten vermitteln? Gefühle wahr- und ernst nehmen ist wichtig - und darüber sprechen. (zu dpa: «Krieg, Klima, Schule: Wie Sie Ihren Kindern bei Angst helfen») Foto: Annette Riedl/dpa/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Wie können Eltern Stabilität in unsicheren Zeiten vermitteln? Gefühle wahr- und ernst nehmen ist wichtig - und darüber sprechen.

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Tipps

Krieg, Klima, Schule: Wie Kindern bei Angst geholfen werden kann

15. März 2025 // 13:00

Nachrichten über Krisen machen vor dem Kinderzimmer nicht Halt. Hinzu kommen Ängste, etwa vor schlechten Noten oder Ausgrenzung. Eine Psychologin gibt Tipps, wie Eltern ihre Kinder unterstützen.

Wenn Angst den Alltag bestimmt

Kinder und Jugendliche sind heute mit vielen Ängsten konfrontiert – von Schulstress bis zur Sorge um globale Krisen. In ihrem Buch „Angst – Aufwachsen in unsicheren Zeiten“ beleuchtet Psychologin Elisabeth Raffauf, wie Eltern ihre Kinder unterstützen können. Sie betont, dass Erwachsene ihre eigene Unsicherheit reflektieren müssen, um Halt geben zu können.

Welche Ängste belasten Kinder heute?

Die Sorgen der Erwachsenen sind längst im Kinderzimmer angekommen. Viele Kinder fürchten sich vor Krieg, Klimawandel oder Abschiebung. Dazu kommen klassische Ängste wie Leistungsdruck in der Schule, Angst vor sozialer Ausgrenzung oder der zunehmende Einfluss digitaler Medien. Diese Ängste können dazu führen, dass Kinder sich zurückziehen, schlecht schlafen oder Panikgefühle entwickeln.

Wie Eltern helfen können

Ein zentraler Punkt ist, die Ängste der Kinder ernst zu nehmen. Aussagen wie „Du musst doch keine Angst haben“ können verunsichern. Stattdessen hilft es, mit den Kindern über ihre Sorgen zu sprechen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht allein sind. Konkrete Aktionen wie Spenden für Geflüchtete oder gemeinsames Engagement in Umweltprojekten können Ohnmachtsgefühle mindern und das Selbstvertrauen stärken.

Spielerisch mit Angst umgehen

Auch kreative Ansätze können helfen: Kinder können ihre Angst malen oder sie in Geschichten verarbeiten. Gespräche entstehen oft leichter in einer entspannten Atmosphäre, etwa beim gemeinsamen Backen. So fällt es Kindern leichter, sich zu öffnen. Eltern sollten zudem signalisieren, dass alle Gefühle – auch Angst und Traurigkeit – ihre Berechtigung haben.

Wann wird Angst zum Problem?

Nicht jede Angst ist besorgniserregend. Doch wenn ein Kind sich stark verändert, sich zurückzieht oder Panikattacken zeigt, sollten Eltern aufmerksam werden. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist auch die Selbstreflexion der Eltern: Wird vielleicht unbewusst Druck aufgebaut? Offene Gespräche im Freundeskreis oder mit Fachleuten können helfen, den eigenen Erziehungsstil zu hinterfragen und die Kinder bestmöglich zu unterstützen. (dpa/feh)