ARCHIV - Gerade bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt kann sich die Straßenoberfläche ständig verändern. (zu dpa: «Sicheres Fahren auf Eis und Schnee») Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Gerade bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt kann sich die Straßenoberfläche ständig verändern.

Foto: Julian Stratenschulte

Tipps

Sicheres Fahren auf Eis und Schnee

12. Februar 2025 // 06:00

Der Winter hält einige Teile der Republik fest umklammert. Eis und Schnee machen auch die Straßen rutschig – Tipps für alle, die in dieser Zeit dennoch hinter das Steuer müssen.

Schwankende Temperaturen verändern Fahrbahn

Auf winterlichen Straßen ist es noch wichtiger, sein Tempo den oftmals schnell wechselnden Begebenheiten anzupassen und ausreichend Abstand zu Vorausfahrenden zu halten. Das bringt mehr Zeit zum Reagieren und man kommt sicherer über rutschige Stellen. Gerade bei schwankenden Temperaturen um den Gefrierpunkt kann sich die Straßenoberfläche ständig verändern.

Haftung zwischen Straße und Reifen gleich null

Ist die Straße voll mit Eis überzogen - etwa nach einem Eisregen oder Blitzeis - hilft nur, das Auto stehenzulassen und den Winterdienst abwarten. Oder, nach entsprechenden Warnungen im Radio, gar nicht erst loszufahren. Die Haftung zwischen Reifen und Straße ist in solchen Fällen gleich null, warnt der ADAC. Selbst Winterreifen, Antiblockiersystem (ABS), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder Ketten helfen dann nicht.

Tückisch und kaum zu erkennen: Blitzeis

Tückisch: Gerade Blitzeis sei kaum zu erkennen und kann plötzlich auftreten, wenn Regen oder Nebel auf eine gefrorene Fahrbahn treffen. Dann gefriert das Wasser sofort und bildet eine harte, glasige, zusammenhängende Schicht.

GRAFIK - Langsam, vorsichtig, mit Abstand und Ruhe: So fährt es sich sicherer auf winterlichem Terrain. (zu dpa: «Sicheres Fahren auf Eis und Schnee») Foto: dpa-infografik GmbH/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Langsam, vorsichtig, mit Abstand und Ruhe: So fährt es sich sicherer auf winterlichem Terrain.

Foto: dpa-infografik GmbH

Speziell auf schattigen Passagen, etwa durch Wälder, oder auf Brücken kann die Straße im Winter stark abkühlen. Zwar können an besonders gefährlichen Stellen Warnschilder stehen – aber eben nicht überall.

Bremsen und gefühlvoll gegenlenken

Auf schneebedeckter Fahrbahn sollte man im normalen Verkehr immer möglichst sanft und vor allem früh genug bremsen, rät der ADAC Hessen-Thüringen. Ruckartige Lenk- und Bremsmanöver sind nun zu vermeiden.

Wenn der Wagen ins Schleudern kommt

Kommt der Wagen auf glatter Straße ins Schleudern, gilt: auskuppeln, bremsen und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Bei Gefahrenbremsungen ist stets das Pedal voll und kräftig durchzudrücken. In diesem Fall können elektronische Bremssysteme wie ABS oder ein Bremsassistent bestmöglich unterstützen.

Druck nicht von der Bremse nehmen

Aber nicht erschrecken: Vorhandene elektronische Assistenzsysteme wie das ABS oder ESP müssen bei winterlichen Konditionen oft früher regeln und eingreifen als auf trockener Spur. Wird etwa das ABS aktiv, kann das für Fahrer im ersten Moment ungewohnt sein, da man eine Art Pulsieren im Bremspedal spürt. Das verhindert, dass die Reifen blockieren, und unterstützt dabei, die Spur zu halten. Wichtig ist in dieser Situation, den Druck nicht von der Bremse zu nehmen.

Bremsprobe nur versuchen, wenn es wirklich sicher ist

Um die Straßenverhältnisse zu prüfen, kann man bei gerader, freier Strecke und klarer Sicht gelegentlich leicht bremsen – natürlich nur bei ganz, ganz niedriger Geschwindigkeit, so der Auto Club Europa (ACE). Denn sollte es glatt sein, muss man das Auto noch sicher im Griff haben.

100 Euro Bußgeld und ein Punkt drohen

Wer sich nicht den Bedingungen anpasst, fährt nicht nur gefährlicher, sondern muss womöglich auch tief in die Tasche greifen: Wer mit nicht angepasstem Tempo bei schlechten Sicht- oder Wetterverhältnissen wie Nebel oder eben auch Schnee unterwegs ist, muss mit einem Bußgeld von 100 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Geld, das in ein Fahrsicherheitstraining auf jeden Fall sinnvoller investiert wäre. (dpa/feh)