Zwei Personen auf einem Sofa.

Trauer ist schwer – aber nicht einsam.

Foto: Alicia Windzio

Tipps

Trauer ist kein Alleingang: Warum Nähe zu Verstorbenen heilsam sein kann

27. Mai 2025 // 10:00

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, gerät vieles aus dem Gleichgewicht. In einem Interview mit der „Apotheken Umschau“ betont die Trauerbegleiterin Chris Paul, wie wichtig Unterstützung im Trauerprozess ist.

Sie erklärt, dass dieser Weg nicht allein gegangen werden muss – und auch nicht sollte. Viele fühlen sich unsicher im Umgang mit Trauernden. Aus Angst, etwas Falsches zu sagen, ziehen sie sich zurück. Doch genau das kann falsch sein, meint Paul. „Dann reicht es oft, nur ein bisschen da zu sein, zu reden. Das heißt Normalität.“, so die Expertin.

Nähe statt Abschied

Ein Irrglaube ist laut Paul, dass Trauern bedeutet, loszulassen. Vielmehr könne es heilsam sein, die Verbindung zu den Verstorbenen zu bewahren – etwa durch Rituale, Erinnerungen oder persönliche Gegenstände. Auch das Gespräch am Grab könne Trost spenden und helfen, den Schmerz in Liebe zu verwandeln.

Erinnerung als Quelle von Kraft

Wer den Kontakt zu Verstorbenen im Herzen aufrechterhält, finde oft mehr Ruhe im Alltag, sagt Paul. Studien stützen diese Sichtweise: Die gelebte Verbindung helfe, emotionale Stabilität zurückzugewinnen und wieder offen für die Lebenden zu sein. Trauer wird so zu einem Prozess, der Nähe statt Abschied bedeutet. (dpa/kh)