
Manche Menschen denken: Für acht Cent Pfand lohnt sich die Rückgabe nicht - und lassen ihre Glasflaschen stehen.
Foto: Monika Skolimowska
8-Cent-Pfand zu niedrig? Verband fordert Erhöhung
Mehrweg ja – aber bitte nicht liegen lassen: Städte berichten von Glasflaschen-Flut im öffentlichen Raum. Entsorger fordern Konsequenzen.
Vieles bleibt liegen
Leere Mehrweg-Glasflaschen mit niedrigem Pfandwert bleiben nach Veranstaltungen immer häufiger auf Straßen und in Parks zurück. Besonders betroffen sind Flaschen mit einem Pfand von nur acht Cent.
Pfandsammler meiden schwere Flaschen
Laut VKU meiden viele Pfandsammler diese Flaschen – zu schwer, zu wenig Erlös. Die Folge: Flaschen bleiben liegen, zerbrechen oder landen verschmutzt im Müll. In einigen Fällen müssten sie verbrannt werden, weil eine Wiederverwertung nicht mehr möglich sei.
Entsorger schlagen Alarm
Städtische Entsorgungsbetriebe aus Hamburg, Köln, Frankfurt und Düsseldorf bestätigen die Entwicklung. Besonders nach Großveranstaltungen wie Straßenfesten oder sommerlichen Picknicks häufen sich die Rückstände. Der VKU fordert deshalb eine Erhöhung des Pfandwerts – um Anreiz und Rückgabequote zu verbessern.
Arbeitskreis Mehrweg widerspricht
Doch nicht alle sehen Handlungsbedarf. Der Arbeitskreis Mehrweg betont, die Rückgabequote sei trotz der Berichte weiterhin sehr hoch. Die Probleme beträfen nur vereinzelte urbane Räume und rechtfertigten keine generelle Reform.
Diskussion um die richtige Maßnahme
Die Debatte über eine mögliche Pfanderhöhung dürfte weitergehen. Während Entsorger pragmatische Lösungen fordern, pochen Teile der Getränkeindustrie auf bewährte Systeme. Klar ist: Je nach Stadt und Saison entstehen durch zurückgelassene Flaschen hohe Reinigungskosten – auf Kosten der Allgemeinheit. (dpa/mca)