
Seit 1961 ist Aldi zweigeteilt – in Nord und Süd. Doch im Hintergrund laufen Gespräche über eine mögliche Fusion. Für Verbraucher könnte das vieles verändern.
Foto: Vennenbernd/dpa
Aldi bald eins? Warum sich beim Discounter-Riesen gerade etwas Großes anbahnt
Seit Jahrzehnten teilt der Aldi-Äquator Deutschland in Nord und Süd – doch das könnte sich bald ändern. Die Eigentümerfamilien denken laut über eine Fusion nach. Was das für Kundinnen und Kunden bedeutet, liest du hier.
Seit über 60 Jahren teilt der sogenannte Aldi-Äquator Deutschland in zwei Discounter-Zonen: Im Norden und Osten dominiert Aldi Nord mit blau-rotem Logo, im Süden und Westen Aldi Süd mit blau-orangefarbenem Schriftzug. Die Trennung geht zurück auf das Jahr 1961 – und könnte bald Geschichte sein. Das berichtet unter anderem die Wirtschaftswoche.
Denn laut Medienberichten prüfen die Eigentümerfamilien beider Unternehmensgruppen aktuell eine mögliche Verschmelzung. Bestätigt ist das nicht, aber seit Jahren arbeiten beide Seiten ohnehin eng zusammen: beim Einkauf, bei Eigenmarken und zunehmend auch im Marketing. Für viele Kundinnen und Kunden ist Aldi längst „ein Laden“.
Streit um Zigaretten führte zur Teilung
Ursprünglich soll ein Streit zwischen den Aldi-Gründern Theo und Karl Albrecht zur Teilung geführt haben – es ging angeblich um die Frage, ob Zigaretten ins Sortiment gehören. Die Brüder zogen eine klare Linie – auch international: Während Aldi Süd Märkte wie die USA, Schweiz und Österreich steuert, ist Aldi Nord für Länder wie Frankreich, Spanien oder Polen zuständig. Auch Trader Joe‘s in den USA gehört zur Nord-Sparte.
Lidl als Vorbild für einen einheitlichen Auftritt
Das getrennte Modell funktionierte lange hervorragend: Weniger Reibung, mehr Wettbewerb. Doch Lidl zeigt, wie erfolgreich ein einheitlicher Auftritt sein kann – etwa bei Apps oder Investitionen.
Ob und wann Aldi Nord und Süd tatsächlich zu einem gemeinsamen Konzern verschmelzen, liegt in der Hand der Eigentümerfamilien. Bis dahin bleibt der Aldi-Äquator bestehen – vielleicht nicht mehr lange. (axt)