Eine Aldi-Filiale in den USA.

Aldi expandiert massiv in den USA: Bis 2028 sollen über 1000 neue Filialen entstehen – sogar am Times Square.

Foto: Elise Amendola

Verbraucher

Aldi investiert Milliarden: Discounter eröffnet Luxus-Filiale in Metropole

16. September 2025 // 07:00

Der Discounter setzt auf Touristen, Inflation und Eigenmarken – und will Amerikas Nummer eins werden.

Aldi setzt auf Mega-Expansion in den USA

Die Begeisterung für den deutschen Discounter Aldi ist in den Vereinigten Staaten ungebrochen. Der Konzern will allein bis Ende dieses Jahres mehr als 200 neue Filialen eröffnen und bis 2028 weitere 800 Standorte hinzufügen. Mit diesem Tempo ist Aldi nach den Dollar-Stores der am schnellsten wachsende Einzelhändler des Landes.

Aktuell betreibt das Unternehmen über 2500 Filialen und liegt damit bereits auf Platz drei der größten Lebensmittelketten in den USA. Das berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf das Datenunternehmen Coresight Research.

Premiere am Times Square in New York

Besonders spektakulär ist die geplante Filiale am Times Square in Manhattan, die im Sommer 2026 eröffnen soll. Dort, wo Touristen, Theaterbesucher und Einheimische aufeinandertreffen, wird im Untergeschoss des Luxushochhauses „Ellery“ ein 25.000 Quadratmeter großer Markt entstehen. Neben Mietwohnungen mit fünfstelligen Monatsmieten bietet das Gebäude Fitnessstudios, Pools und Dachterrassen – bald ergänzt durch ein Aldi-Geschäft, das sowohl Einwohner als auch Besucher ansprechen soll.

Milliarden-Investition für Wachstum

Die Expansion ist Teil einer Fünf-Jahres-Strategie, für die Aldi neun Milliarden US-Dollar investiert. Schon in den vergangenen beiden Jahren eröffnete der Discounter mehr neue Filialen als jede andere Supermarktkette in den USA. „Wir gewinnen Vertrauen in immer mehr Gemeinden und kommen unserem Ziel näher, Amerikas erste Anlaufstelle für Lebensmittel zu werden“, erklärte Aldi-CEO Jason Hart gegenüber dem Wall Street Journal.

Von der Finanzkrise zum Hype nach Corona

Während Aldi in den 1970er-Jahren in den USA nur langsam Fuß fasste, änderte sich das Bild nach der Finanzkrise 2008. Viele Amerikaner suchten günstigere Einkaufsmöglichkeiten, und Aldi konnte sein Profil schärfen. Spätestens seit der Corona-Pandemie und den hohen Inflationsraten wächst das Interesse rasant. Kunden schätzen günstige Preise, Eigenmarken und das inzwischen modernere Erscheinungsbild der Filialen.

Deutsche Produkte als Verkaufsargument

Besonders beliebt sind in den USA die Spezialitäten unter der Eigenmarke „Deutsche Küche“. In sozialen Netzwerken tauschen Kunden Fotos der Produkte mit „Imported from Germany“-Siegel aus. (mb)