Jede zweite Bäckerei setzt laut Umfrage auf industrielle Fertigmischungen – Experten warnen vor Verbrauchertäuschung.
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Fertigmischung beim Bäcker: Was steckt wirklich in unserem Brot?
Jede zweite Bäckerei nutzt mittlerweile Fertigmischungen mit Zusatzstoffen – oft ohne es zu kennzeichnen. Kunden werden laut Experten systematisch getäuscht.
Brot-Skandal: Wie Handwerksbäcker ihre Kunden täuschen
Wer morgens sein Brot vom Bäcker holt, erwartet echtes Handwerk. Doch laut focus.de zeigt eine aktuelle Umfrage: Jede zweite Bäckerei nutzt längst industrielle Fertigmischungen. Zusatzstoffe und Enzyme, deren Wechselwirkungen kaum bekannt sind – oft bleibt der Kunde ahnungslos. Experten sprechen von systematischer Verbrauchertäuschung.
Industrie statt Handarbeit: Der Alltag in deutschen Backstuben
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Bäckers und Autors Lutz Geißler verwenden über 50 Prozent der Betriebe Backmittel, ohne dies offen zu legen. Die Brötchen aus diesen Mischungen brauchen statt drei Tagen nur drei Stunden bis zur Theke. Für Ernährungsmediziner Matthias Riedl ist das ein Gesundheitsproblem: „Minderwertige Produkte werden gesund gewaschen.“ Gemeint ist die Vermarktung der Produkte als beispielweise hochwertige Handwerksware oder Fitness-Brote.
Zusatzstoffe, Rückstände, Gütesiegel – und viele Fragen
Verbraucherschützer wie Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin sind alarmiert: Kunden erwarten traditionelles Handwerk, bekommen aber oft Industrieprodukte. Bei einigen Aufbackwaren wurden sogar Pestizide und Mineralölspuren nachgewiesen.
Preisdruck treibt Kunden zum Discounter
Echte Alternativen? Selten. Viele Kunden greifen aus Kostengründen zu Supermarktware. Die Kritik trifft ein ganzes System – und zeigt, wie schwer es geworden ist, gutes Brot von gut vermarktetem Brot zu unterscheiden. (re)
Dieser Artikel erschien erstmals am 4. November 2025.