Besucher drängen sich in der "Calle de la Madoneta", eine der engen Gassen in Venedig.

Venedig hat für 2026 an 60 Tagen Eintritt für Tagestouristen angekündigt – ohne QR-Code drohen bis zu 300 Euro Strafe.

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Verbraucher

Bis zu 300 Euro Strafe! Beliebter Urlaubsort verschärft Regeln für Besucher

21. September 2025 // 19:00

Wer 2026 ohne Ticket nach Venedig reist, riskiert ein Bußgeld. Gleichzeitig wird die Zahl der gebührenpflichtigen Tage erhöht. Das müssen Besucher jetzt wissen.

Venedig verschärft Regeln für Tagesbesucher

Die italienische Lagunenstadt Venedig zieht Konsequenzen aus dem anhaltenden Massentourismus: Ab 2026 sollen Tagestouristen an insgesamt 60 Tagen im Jahr eine Eintrittsgebühr entrichten. Im Vergleich zu 2025, wo an 54 Tagen eine Zahlung fällig wird, ist das eine weitere Ausweitung der Maßnahme. Wer ohne gültigen QR-Code unterwegs ist, muss laut Stadtverwaltung mit einem Bußgeld von bis zu 300 Euro rechnen.

5 bis 10 Euro: Gebühr soll Besucherströme lenken

Mit der Einführung der Eintrittsgebühr will die Stadt gezielt die Besucherzahlen an bestimmten Tagen regulieren. Bereits 2024 wurde das System getestet – damals an 29 Tagen. In der Hauptreisezeit, meist an Wochenenden zwischen Ostern und Ende Juli, wurde die Gebühr zwischen 8.30 und 16 Uhr erhoben. Der Ticketpreis betrug je nach Buchungszeitpunkt zwischen fünf und zehn Euro, wie focus.de berichtet.

Ausnahmen für Einheimische und Übernachtungsgäste

Nicht alle müssen zahlen: Ausgenommen von der Regelung sind Einwohner der Region, Kinder sowie Touristen mit Übernachtung, die bereits Kurtaxe zahlen. Tagestouristen hingegen müssen vor dem Besuch ein Ticket erwerben und erhalten einen QR-Code. Dieser dient bei stichprobenartigen Kontrollen als Nachweis.

Kritik an Wirksamkeit und Ausnahmen

Ob die Eintrittsgebühr den erhofften Effekt erzielt, bleibt umstritten. Kritiker weisen auf zahlreiche Ausnahmen und das Fehlen einer klaren Obergrenze für Besucher hin. Auch sei unklar, ob das System langfristig abschreckend auf Tagestouristen wirkt. Die Regelung gilt laut Stadtverwaltung weiterhin als Testphase.

Schutz der Altstadt im Fokus

In Venedigs Altstadt leben heute weniger als 50.000 Menschen, während jährlich Millionen Touristen in die Stadt strömen. Unterstützer der Maßnahme sehen das Eintrittsgeld als wichtigen Schritt, um die empfindliche Infrastruktur der historischen Stadt zu schützen und den Alltag der Bewohner zu entlasten. (fk)