
Die elektronische Patientenakte wird ab Oktober Pflicht. Patienten behalten die Kontrolle über ihre Daten und entscheiden, wer sie einsehen darf.
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Ab Oktober Pflicht: Elektronische Patientenakte für Millionen Versicherte
Ab Oktober wird die elektronische Patientenakte Pflicht: Ärzte müssen Befunde, Röntgenbilder oder Laborwerte digital speichern. Für Versicherte bringt das mehr Übersicht, schnellere Behandlungen und Kontrolle über die eigenen Gesundheitsdaten.
Ab Oktober 2025 ist die Befüllung der elektronischen Patientenakte (ePA) gesetzlich verpflichtend. Das teilt die Arag mit. Rund 73 Millionen gesetzlich Versicherte besitzen sie bereits automatisch, sofern kein Widerspruch erfolgte. Damit endet die freiwillige Phase, und Arztpraxen sind künftig verpflichtet, Daten wie Befunde, Röntgenbilder oder Medikationspläne einzutragen.
Digitaler Ordner fürs ganze Leben
Die ePA gilt laut Arag als digitaler Ordner fürs ganze Leben. Sie bündelt Gesundheitsinformationen sicher an einem Ort – von Impfungen über den Mutterpass bis hin zu Laborwerten. Patienten sparen sich so das Sammeln von Kopien oder Unterlagen, denn behandelnde Ärzte können mit Zustimmung direkt zugreifen. Chronisch Kranke profitieren besonders: Risiken durch Medikamentenwechselwirkungen lassen sich leichter erkennen, Doppeluntersuchungen werden vermieden. Auch im Notfall können hinterlegte Daten eine schnelle Behandlung erleichtern.
Patienten behalten die Kontrolle über Daten
Die Kontrolle liegt bei den Versicherten, so die Arag-Experten. Per App oder Online-Portal ihrer Krankenkasse entscheiden sie, wer Zugriff auf welche Daten erhält. So lässt sich etwa festlegen, dass der Zahnarzt nur Röntgenbilder einsehen darf, der Hausarzt dagegen auch Laborbefunde.
Effizienzsteigerung in Arztpraxen durch ePA
Für Praxen bedeutet die ePA effizientere Abläufe. Integrierte Medikationslisten oder Arztbriefe helfen, Behandlungen strukturierter und transparenter zu gestalten. Versicherte, die die digitale Akte nicht nutzen wollen, können der Befüllung widersprechen – dann bleibt sie leer. (pm/axt)