Zwei Mütter schieben Kinderwagen eine Landstraße entlang.

Eine Studie zeigt: 79 % der Eltern fühlen sich im Alltag belastet – größte Sorge ist der Medienkonsum.

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Verbraucher

Eltern zwischen Zukunftsangst und Überforderung – Was Eltern am meisten belastet

15. September 2025 // 15:00

Experten geben zum Tag der berufstätigen Eltern Tipps, wie Mütter und Väter ihre Kinder besser unterstützen können.

Eltern zwischen Anspruch und Überforderung

Auch in Niedersachsen fühlen sich viele Eltern durch die Herausforderungen des Alltags stark belastet. Laut einer aktuellen Studie der Körber-Stiftung geben 79 Prozent an, überfordert zu sein – jede dritte Mutter sogar besonders stark. Neben schulischen Anforderungen belasten auch globale Krisen, finanzielle Unsicherheiten und Zukunftsängste das Familienleben. Zum Tag der berufstätigen Eltern am 16. September beleuchten Arag-Experten, was Eltern bewegt – und welche Strategien helfen können, das geht aus einer Pressemitteilung der Versicherung hervor.

Medienkonsum bereitet die größten Sorgen

Nicht mehr die Schulnoten, sondern das Handy steht im Zentrum der Sorgen vieler Eltern. 50 Prozent sehen im Medienkonsum die größte Gefahr, mehr als doppelt so viele wie bei schulischen Leistungen. Diskussionen über Bildschirmzeiten gehören zum Alltag. Statt starrer Verbote empfehlen Experten jedoch gemeinsame Regeln – etwa handyfreie Zeiten beim Abendessen. Unterstützend können technische Schutzfunktionen wie Jugendschutzfilter oder Zeitlimits sein, doch entscheidend bleibt das Gespräch mit den Kindern.

Schule soll stärker Partner sein

Fast die Hälfte der Eltern wünscht sich mehr individuelle Förderung ihrer Kinder. Doch viele erleben Schule als undurchsichtig. Hier raten Fachleute, frühzeitig das Gespräch mit Lehrkräften zu suchen, an Elternvertretungen teilzunehmen oder Fördervereine einzubinden. Kooperationen mit Betrieben, Vereinen oder Kulturprojekten können zusätzliche Chancen eröffnen – und zugleich Familien entlasten.

Wenn das eigene Wissen nicht reicht

Über die Hälfte der Eltern mit mittlerem oder Hauptschulabschluss fühlt sich fachlich überfordert. Kostenlose Angebote wie Bibliotheken oder Online-Lernplattformen können hier helfen. Auch schulische Förderprogramme oder rechtzeitig organisierte Nachhilfe verhindern, dass Frust bei den Kindern entsteht. Zudem ist es wichtig, berufliche Perspektiven aufzuzeigen – etwa durch den Besuch von Informationsveranstaltungen oder Berufsmessen.

Balance finden zwischen Förderung und Entlastung

Eltern übernehmen oft zusätzliche Aufgaben, die eigentlich bei Schulen oder Institutionen liegen. Kleine Entlastungen wie geteilte Verantwortung im Haushalt, Vereinsangebote oder flexible Arbeitszeitmodelle können helfen. Besonders Alleinerziehende sind gefordert: 75 Prozent gehen einer Erwerbstätigkeit nach, viele sogar in Vollzeit. Trotz aller Belastungen überwiegt der Optimismus: 82 Prozent der Eltern blicken positiv auf die berufliche Zukunft ihrer Kinder. (mb)