
Millionen Nutzer in Deutschland könnten ihren Messenger verlieren. Die EU plant Chatkontrolle – Entscheidung im EU-Rat noch offen.
Foto: Nico Tapia
Ende der Privatsphäre? EU plant Kontrolle aller Messenger-Inhalte
Die EU will WhatsApp, Signal & Co zur Inhaltskontrolle zwingen. Datenschützer schlagen Alarm – Signal droht mit Rückzug aus Europa.
EU-Pläne sorgen für Aufschrei bei Nutzern und Anbietern
Millionen Nutzer in Deutschland könnten bald ihren vertrauten Messenger verlieren. Denn die EU plant ein System zur Chatkontrolle, das jede Nachricht schon auf dem Gerät scannt, bevor sie verschlüsselt wird. Die Maßnahme soll dem Kinderschutz dienen – Kritiker sprechen von einem Angriff auf die Privatsphäre.
Signal kündigt Rückzug aus Europa an
Die Reaktion von Signal fällt drastisch aus. Die Chefin des Messengers, Meredith Whittaker, erklärte, man werde Europa verlassen, sollte das Vorhaben Realität werden. Auch WhatsApp warnt: Der Vorschlag der EU-Ratspräsidentschaft gefährde Verschlüsselung, digitale Sicherheit und Freiheit aller Nutzer.
Client-Side-Scanning als Überwachungswerkzeug
Das geplante Verfahren namens „Client-Side-Scanning“ soll noch vor der Verschlüsselung greifen. Inhalte wie Fotos, Videos und Texte würden mit Datenbanken abgeglichen – bei Verdacht erfolgen automatische Meldungen an Behörden. Datenschutzexperten kritisieren das System als fehleranfällig und tiefgreifend rechtswidrig.
Widerstand wächst – Entscheidung noch offen
Zahlreiche EU-Staaten wie die Niederlande oder Österreich lehnen die Pläne ab. Deutschland hat sich bislang enthalten. Die Entscheidung im EU-Rat wurde vertagt – ob Berlin den Ausschlag gibt, bleibt offen. Datenschützer warnen bereits vor einer schleichenden Ausweitung staatlicher Überwachung. Das berichtet merkur.de. (mca)