
Oft geht es Haustieren bestens, sie gehören quasi zur Familie. Doch nicht überall lebt es sich schon. Deswegen plant die EU ein neues Gesetz.
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EU plant neue Pflicht für Haustier-Halter! Änderung trifft Millionen Besitzer
Mikrochip, Datenbank, Verkaufsverbot: Die EU will Haustiere besser schützen – das betrifft Millionen Halter nicht nur in Deutschland.
EU-Plan betrifft Millionen Haustier-Halter
Für Millionen Haushalte in Deutschland gehören Haustiere zur Familie. Doch nicht überall führen die Vierbeiner ein sorgenfreies Leben. Ein Vorstoß aus Brüssel sorgt deswegen nun für Aufsehen: Am 19. Juni hat das Europäische Parlament einen Gesetzentwurf verabschiedet, der Millionen Halter von Hunden und Katzen betrifft. Ziel ist ein einheitlicher Schutzstandard für Haustiere – vom Züchter bis zum Besitzer.
Neue EU-Regel: Mikrochip und Datenbank werden Pflicht
Alle Hunde und Katzen in der EU sollen künftig mit einem Mikrochip gekennzeichnet und in einer zentralen Datenbank erfasst werden. Damit will die EU den illegalen Heimtierhandel eindämmen, der jährlich rund 1,3 Milliarden Euro umsetzt. Für bestehende Tiere gelten Übergangsfristen: Hunde müssen innerhalb von fünf Jahren, Katzen innerhalb von zehn Jahren nachträglich gechippt werden.
Haustiere in Deutschland: Einfuhr aus dem Ausland wird strenger geregelt
Privatpersonen, die Hunde oder Katzen aus dem Ausland holen, müssen ihre Tiere spätestens fünf Tage vor der Ankunft online registrieren. Bei Tieren, die weiterverkauft werden, ist die Kennzeichnung und Registrierung bereits vor Einreise Pflicht. Damit will die EU unseriöse Tiervermittlungen unterbinden.
Verkauf im Zoofachhandel soll verboten werden
Zudem stimmten die EU-Abgeordneten für ein Verkaufsverbot von Hunden und Katzen im Zoofachhandel, wie ruhr24.de berichtet. Zwar ist das in Deutschland längst Praxis, in anderen Ländern Europas gehören Welpen im Schaufenster noch zum Alltag. Das Verbot soll Impulskäufe verhindern und die Zuchtbedingungen verbessern.
Neue Regeln für Züchter und Händler
Züchter – unabhängig von ihrer Größe – müssen künftig strengere Tierschutzstandards erfüllen. Dazu gehören verpflichtende tierärztliche Versorgung, artgerechte Haltung und ein Verbot von Qualzuchten oder Inzestzucht. Auch das Anketten von Hunden oder der Einsatz ungeeigneter Halsbänder soll verboten werden.
Noch ist nichts beschlossen – Trilog steht bevor
Bevor die neuen Regeln in Kraft treten, müssen EU-Parlament, Kommission und Mitgliedstaaten in sogenannten Trilog-Gesprächen einen Kompromiss finden. Diese Verhandlungen könnten sich über Monate hinziehen. (fk)