Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit messen.

Viele zittern sich durch den Herbst. Ab wann müssen Vermieter die Heizung aufdrehen, um Schimmel in Wohnungen zu verhindern?

Foto: Scheurer/dpa

Verbraucher

Heizpflicht und Schimmelschutz: Wann Mieter und Eigentümer heizen müssen

13. Oktober 2025 // 13:00

Die Heizsaison läuft offiziell vom 1. Oktober bis 30. April. Doch ab wann sollte man wirklich heizen – und wie lässt sich Schimmel vermeiden?

Heizsaison beginnt meist Anfang Oktober

Offiziell läuft die Heizsaison in Deutschland vom 1. Oktober bis zum 30. April. Doch je nach Region und Witterung kann die Heizung auch schon früher eingeschaltet werden. In kälteren Jahren heizen viele Haushalte bereits ab Mitte September, während in milderen Wintern erst im November die Heizkörper aufgedreht werden. Entscheidend sind dabei die Außentemperaturen – und der Zustand des Gebäudes.

Wann Vermieter heizen müssen

Laut dem Berliner Mieterverein sind Vermieter verpflichtet, die Heizung einzuschalten, wenn die Außentemperatur drei Tage in Folge unter 12 Grad Celsius liegt. In Mietwohnungen sollte zudem gewährleistet sein, dass die Raumtemperatur tagsüber mindestens 20 Grad erreicht. Kommt der Vermieter dieser Pflicht nicht nach, können Mieter die Miete mindern.

Eigentümer können flexibler reagieren

Hausbesitzer haben mehr Spielraum. Sie sollten den Heizbeginn an Baujahr und Dämmstandard ihres Hauses anpassen, um Schäden und Schimmelbildung zu vermeiden.

Gebäude ab 1995: Heizen ab etwa 12–15 °C

Baujahre 1977–1995: Heizen ab etwa 14–16 °C

Vor 1977 / unsaniert: Heizen ab 15–17 °C

Niedrigenergiehäuser: Heizen ab etwa 11–14 °C

Passivhäuser: Erst unter 11 °C

Damit lassen sich sowohl Wohnkomfort als auch Bausubstanz schützen – insbesondere in schlecht gedämmten Gebäuden.

Schimmel vermeiden durch richtiges Heizen und Lüften

Neben der Temperatur spielt auch die Luftfeuchtigkeit eine zentrale Rolle. Ideal sind Raumtemperaturen zwischen 19 und 21 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Wer Möbel mit etwas Abstand zur Wand platziert, verbessert die Luftzirkulation und senkt das Risiko von Feuchtigkeitsschäden. In feuchten Räumen kann zudem ein Luftentfeuchter sinnvoll sein.

Fazit: Lieber früh als zu spät heizen

Frühzeitiges, maßvolles Heizen kann helfen, Schimmel vorzubeugen und langfristig Energiekosten zu sparen – insbesondere, wenn mit effizienter Steuerung und Stoßlüften kombiniert. Wer also schon jetzt friert, darf ruhigen Gewissens die Heizung einschalten – Hauptsache, sie läuft nicht dauerhaft auf Volllast. Das berichtet t-online. (mca)