
Im Krankenhaus – und trotzdem kein Händewaschen? Eine Studie zeigt alarmierende Hygienelücken in öffentlichen Toiletten.
Foto: Rolf Vennenbernd
Klinik-Schock: Jeder Zweite wäscht sich nicht die Hände!
Hygienemangel in der Klinik-Toilette: Eine Studie zeigt, wie oft Händewaschen selbst in Krankenhäusern ignoriert wird.
Alarmierende Hygienelücken
In einer dänischen Klinik haben Forschende der Universität Surrey eine alarmierende Beobachtung gemacht: 43,7 Prozent der Besucher öffentlicher Toiletten verzichteten auf das Händewaschen – mitten in einem Krankenhaus. In einzelnen Wochen lag die Quote sogar bei über 60 Prozent.
Sensoren messen Waschverhalten
Die Daten stammen aus dem Bispebjerg Hospital in der Region Kopenhagen, wo über 19 Wochen Sensoren an Toiletten und Waschbecken installiert waren. Als unterlassenes Händewaschen galt, wenn die Wasserhähne innerhalb von vier Minuten nach der Toilettennutzung nicht betätigt wurden.
Ernste Hygienerisiken im Gesundheitsumfeld
Die Studienautoren sprechen von gravierenden Versäumnissen – gerade in einer Umgebung, in der Infektionsschutz oberste Priorität haben sollte. Besonders nach der Corona-Pandemie hätte man eine bessere Handhygiene erwartet. Doch die Realität sieht offenbar anders aus.
Experten fordern mehr Aufklärung
Die Studienleiter plädieren für neue Aufklärungskampagnen. Auch das deutsche Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit rät zu gründlichem Händewaschen – mindestens 20 bis 30 Sekunden lang. In öffentlichen Toiletten sei zudem auf indirekten Kontakt mit Armaturen zu achten.
Einfach, aber entscheidend
Zweimal „Happy Birthday“ summen – so lange sollte Händewaschen dauern. Was banal klingt, kann Leben retten. Gerade in Kliniken ist gute Handhygiene ein wirksamer Schutz vor Keimen – und sollte nicht der Bequemlichkeit zum Opfer fallen. (dpa/piw)