Zahnpasta auf einer Zahnbürste. Viele Kosmetika enthalten Chemikalien, die sich nur schwer abbauen lassen und so über Jahre in der Umwelt verbleiben – bewusster Konsum kann helfen, sie zu vermeiden.

Viele Kosmetika enthalten Chemikalien, die sich nur schwer abbauen lassen und so über Jahre in der Umwelt verbleiben – bewusster Konsum kann helfen, sie zu vermeiden.

Foto: Klose/dpa

Verbraucher

Schadstoffe in Kosmetik: Warum sie Umwelt und Gesundheit langfristig belasten können

27. September 2025 // 17:00

Viele Kosmetikprodukte enthalten Stoffe, die Umwelt und Gesundheit belasten – oft ohne dass das bei der Zulassung berücksichtigt wird. Dabei lassen sich Schadstoffe mit etwas Wissen und bewussterem Einkauf leicht vermeiden.

Mikroplastik, UV-Filter oder künstliche Farbstoffe: Viele Kosmetikprodukte enthalten Stoffe, die sich im Körper anreichern können und oft auch solche, die die Umwelt belasten. Aber warum?

Bei der Zulassung von Kosmetika spielen die Auswirkungen der Inhaltsstoffe auf die Umwelt oft keine Rolle, erklärt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Chemikalien belasten die Umwelt oft jahrzehntelang

Viele Schadstoffe, die wasserlöslich sind und sich kaum abbauen lassen, landen so schließlich in Gewässern oder im Grundwasser. Dazu gehören etwa der oft in Sonnenschutzmitteln enthaltene UV-Filter Benzophenone-4 oder der blaue Farbstoff CI 42051, der in Schaumbädern und Zahnpasta eingesetzt wird.

Kläranlagen können diese Chemikalien kaum herausfiltern. Befinden sie sich einmal in der Umwelt, bleiben sie dort oft jahrzehntelang.

Was hilft beim Einkauf?

Wer beim Kauf genauer hinsieht, kann schon viel bewirken. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich, auch wenn die Angaben oft schwer verständlich sind. Unterstützung bietet etwa die kostenlose Tox-Fox-App des BUND. Mit ihr lassen sich Barcodes von Alltagsprodukten, unter anderem von Kosmetik, scannen.

Schadstoffe gefährden Trinkwasser

Die App zeigt sofort an, ob das Produkt Schadstoffe und/oder umweltschädliche Stoffe enthält: etwa Mikroplastik, Nano-Partikel oder sogenannte PMT- und vPvM-Chemikalien. Das sind vom Umweltbundesamt als trinkwassergefährdend eingestufte Schadstoffe.

Naturkosmetik als Alternative

Eine einfache Lösung, um solchen Schadstoffe zu vermeiden, ist der Griff zu zertifizierter Naturkosmetik. Diese Produkte setzen auf pflanzliche Inhaltsstoffe, die in der Umwelt durch Mikroorganismen wie Bakterien oder Pilze in der Regel leichter abgebaut werden können, so die Umweltschützer.

Kosmetik selbst herstellen

Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann Kosmetik auch selbst herstellen. Für ein Trocken-Deo wird etwa lediglich Natron benötigt, das Gerüche zuverlässig neutralisiert. Wer möchte, kann das Pulver mit fünf Tropfen ätherischem Öl parfümieren. Aufgetragen wird es mit angefeuchteten Fingern unter den Achseln, ganz ohne synthetische Farb- und Duftstoffe. (dpa/axt)