
Was einst als festlicher Höhepunkt zum Jahreswechsel galt, steht zunehmend in der Kritik.
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Krach mit Ansage: Deutschland diskutiert über Böller-Aus
Nach dem Feuerwerksverbot in den Niederlanden rückt auch in Deutschland ein genereller Bann für Silvesterböller in greifbare Nähe.
Niederlande verbieten privates Feuerwerk ab 2026
Nach jahrelanger Debatte hat das Parlament in Den Haag beschlossen: Ab Silvester 2026/27 ist privates Feuerwerk im ganzen Land verboten. Nur noch von Kommunen organisierte Großfeuerwerke bleiben erlaubt, berichtet Karlsruhe Insider. Private Feuerwerke benötigen künftig eine Sondergenehmigung. Der Beschluss fiel, nachdem auch die bislang kritische konservativ-liberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) ihre Zustimmung gegeben hatte.
Ausschlaggebend waren massive Sicherheitsprobleme und der Druck aus Bevölkerung, Medizin, Tierschutz und Kommunen. Die Silvesternacht galt zuletzt als Hochrisikozone – mit zahlreichen Verletzungen, Bränden und Angriffen auf Polizei und Feuerwehr.
Auch in Deutschland steigt der Druck
In Deutschland wird das Thema ebenfalls kontrovers diskutiert. Die Gewerkschaft der Polizei meldet jährlich steigende Angriffe auf Einsatzkräfte. Gleichzeitig häufen sich die Forderungen nach einem bundesweiten Verbot. Zwar existieren in Städten wie Berlin oder Hannover bereits lokale Verbotszonen, ein einheitliches Konzept fehlt bisher.
Tierschutzorganisationen warnen vor gravierenden Folgen für Tiere. Haus- und Wildtiere leiden unter dem Lärm – Vögel fliegen in Panik teils über 1.000 Meter in die Höhe, mit oft tödlichem Ausgang. Auch Umweltmediziner kritisieren die stark erhöhte Feinstaubbelastung: In der Silvesternacht überschreiten die Werte teils das 20-Fache des erlaubten Tagesgrenzwerts. (piw)