Eine Auswahl an Gesundheitskarten gesetzlicher Krankenkassen in Deutschland.

Krankenkassen fordern: Politik muss Beitragserhöhung 2026 stoppen. Finanzielle Schieflage droht.

Foto: GKV-Spitzenverband/dpa

Verbraucher

Krankenkassen schlagen Alarm! Es drohen Beitragserhöhungen wegen Milliardenlücke

7. Oktober 2025 // 09:00

GKV-Chef Blatt hat vor steigenden Beiträgen gewarnt. Er fordert mehr Staatshilfen und eine Ausgabenbremse.

Krankenkassen warnen vor weiter steigenden Beiträgen

In Berlin fordern die gesetzlichen Krankenkassen die Bundesregierung auf, eine neue Beitragserhöhung zum Jahreswechsel 2026 zu verhindern. Schon jetzt steigen die Ausgaben weit schneller als die Einnahmen. Oliver Blatt, Chef des GKV-Spitzenverbands, spricht von einem drohenden finanziellen Ungleichgewicht – bisher reagiere die Politik nicht ausreichend.

Zusatzbeiträge könnten 2026 erneut steigen

Bereits Anfang 2025 könnten neue Zusatzbeiträge beschlossen werden, sollte der Schätzerkreis der Krankenversicherung bis Mitte Oktober eine zu große Finanzlücke prognostizieren. Trotz angekündigter Finanzspritzen fehlen aktuell rund vier Milliarden Euro im Etat. Gesundheitsministerin Nina Warken will Beitragserhöhungen verhindern – doch konkrete Maßnahmen stehen noch aus.

Kassen fordern Ausgabenmoratorium und Strukturreformen

GKV-Chef Blatt fordert ein Ausgabenmoratorium, das die Kosten an die Einnahmen koppelt. Ohne Einschnitte könnten so Ausgabensteigerungen begrenzt werden. Gleichzeitig kritisiert er die schleppende Arbeit politischer Kommissionen und fordert schnelle Reformen bei Krankenhäusern, Medikamentenpreisen und Praxisstrukturen.

Wer zahlt wofür? Streit um Bürgergeld-Kosten und Zuzahlungen

Ein Streitpunkt bleibt die Finanzierung der Gesundheitsversorgung von Bürgergeldempfängern – die Kassen fordern jährlich zehn Milliarden Euro vom Staat. Auch bei Medikamentenzuzahlungen könne laut Blatt über eine inflationsbedingte Anpassung diskutiert werden, aber keine drastische Erhöhung. Prävention solle zudem stärker über Alkohol- und Tabaksteuern finanziert werden. Das berichtet merkur.de. (mca)