Eine Frau hält einen Kopfhörer in der Hand, auf dem ein Logo mit einem stilisierten Löwenkopf in einem Herz zu sehen ist.

Ein wagt den Schritt in den Luxusmarkt. Der neue Kopfhörer „Leo“ soll Technik und Exklusivität vereinen.

Foto: Bayer/dpa

Verbraucher

100.000 Euro für ein Paar Kopfhörer: Hersteller startet Luxus-Offensive

22. September 2025 // 18:00

Fernseher waren gestern: Ein oberfränkischer Hersteller erfindet sich neu und setzt auf Luxus für die Ohren. Mit Kopfhörern ab 1.300 Euro und einer Edelstein-Edition für 100.000 Euro will das Traditionshaus die Reichen dieser Welt ansprechen.

Der TV-Hersteller Loewe zielt mit neuen Produkten jenseits des Fernsehens auf die Reichen dieser Welt. Unter Regie von Unternehmenschef Aslan Khabliev bringt das oberfränkische Traditionsunternehmen nun einen ersten Luxus-Kopfhörer namens „Leo“ auf den Markt. Die Basisversion kostet 1.300 Euro. Eine mit Edelsteinen besetzte Sonderedition soll in Kooperation mit dem US-Schmuck- und Uhrenhersteller Jacob & Co gefertigt werden, Stückpreis rund 100.000 Euro, wie Khabliev der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Weg vom Fernseher

Khabliev hatte Loewe 2019 nach einer zweiten Insolvenz übernommen und will die Marke aus der Rolle eines reinen Fernsehherstellers herausführen. Im Frühjahr kam bereits eine teure Kaffeemaschine auf den Markt. „Es wird kein Jahr ohne neue Produkte geben“, sagte der Unternehmer. Geplant ist auch eine Kooperation mit dem Münchner Modedesigner Philipp Plein.

Technologie und Exklusivität

Die Sonderedition des Kopfhörers wird nicht frei verkauft, sondern nur ausgesuchten Kunden angeboten. Neben dem Luxusfaktor verweist Khabliev auf technische Spitzenwerte – KI-Steuerung, große Treiber und fünf Mikrofone für Sprache und Rauschunterdrückung.

Wachsender Luxusmarkt

Das Kalkül: Der weltweite Luxusmarkt hat sich seit 2000 von 100 auf 300 Milliarden Euro verdreifacht. Haupttreiber waren reich gewordene Chinesen, deren Bedeutung zuletzt aber nachlässt.

Ungewisse Fortsetzung

„Der Druck auf die Hersteller nimmt zu“, sagt Sinus-Geschäftsführer Manfred Tautscher. Chinesische Konsumenten zeigten inzwischen Markenpatriotismus. „Nicht unbedingt bei absoluten Luxusgütern, aber im gehobenen Markensegment.“ Potenzial für europäische Elektronikhersteller sei begrenzt, so Tautscher: „Es genügt nicht, eine starke Marke zu haben, man muss auch technisch führend sein.“ (dpa/axt)