Jeder Haushalt sollte laut Bundesamt zehn Tage autark überstehen können.
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Bundesamt rät: So bereiten Sie sich auf den Ernstfall vor
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz empfiehlt: Jeder Haushalt sollte zehn Tage ohne Hilfe auskommen können. So funktioniert die Notfallvorsorge.
Wenn der Alltag plötzlich stillsteht
Ein plötzlicher Stromausfall, ein Hochwasser oder ein Cyberangriff: Katastrophen treffen meist unerwartet. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) rät Bürgerinnen und Bürgern deshalb, sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Die neue Broschüre „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ erklärt, wie jede Person ihren Haushalt so organisiert, dass sie zehn Tage autark leben kann – ohne Supermarkt, Internet oder Strom.
Essen, Trinken, Hygiene: Vorrat für zehn Tage
Laut BBK sollte pro Person ein Wasservorrat von zwei Litern täglich eingeplant werden – also 20 Liter für zehn Tage. Dazu kommen haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Konserven und Trockenobst. Auf den Seiten 34 bis 36 der Broschüre finden sich genaue Mengenlisten für einen 10-Tage-Vorrat. Auch Hygieneartikel, Batterien und Medikamente gehören zur Grundausstattung. Tipp: Wer regelmäßig Medikamente benötigt, sollte einen kleinen Sicherheitsvorrat anlegen.
Informationen trotz Stromausfall
In Krisen können digitale Dienste schnell ausfallen. Deshalb rät das BBK, ein Batterie- oder Kurbelradio und eine geladene Powerbank bereitzuhalten. Wichtige Telefonnummern sollten auf Papier notiert werden. Warnungen kommen über die App NINA, Sirenen oder das Handy-Warnsystem Cell Broadcast. Wer keine Internetverbindung mehr hat, erhält über den Rundfunk weiterhin behördliche Informationen.
Wärme und Licht ohne Risiko
Heizungsausfall zählt zu den häufigsten Folgen längerer Stromunterbrechungen. Das BBK empfiehlt, nur geprüfte Geräte wie Campingkocher oder Gaskocher zu nutzen – und stets auf gute Belüftung zu achten, um eine CO-Vergiftung zu vermeiden. Kerzen und Taschenlampen sollten griffbereit sein. In der Broschüre verweist das BBK auf das ergänzende Notfallkochbuch, das zeigt, wie sich auch ohne Strom einfache Gerichte zubereiten lassen.
Dokumente, Geld und Notgepäck
Wer wichtige Unterlagen griffbereit hält, spart im Ernstfall wertvolle Zeit. Das BBK empfiehlt eine feuerfeste Dokumentenmappe und das Notgepäck für eine Nacht: Ausweise, Versicherungskarten, Medikamente, etwas Bargeld, Ladegeräte, Ersatzkleidung und persönliche Gegenstände. Alle Daten sollten zusätzlich digital auf einem USB-Stick gesichert werden. Die Regel lautet: „Was du in fünf Minuten tragen kannst, sollte bereitliegen.“
Zusammenhalt und Selbstschutz
Neben Vorrat und Technik betont das BBK den menschlichen Faktor. Nachbarn, Familie und Freunde können in Krisen gegenseitig unterstützen – besonders, wenn ältere oder beeinträchtigte Menschen Hilfe brauchen. Das Motto der Broschüre lautet:
„Je besser du vorbereitet bist, desto mehr hilfst du auch anderen.“ Denn wer sich selbst versorgen kann, entlastet Einsatzkräfte – und trägt dazu bei, dass Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Das schreibt das BKK. (mca)