
Personalausweis-Gebühr steigt um 24 Prozent: Der Handelsverband kritisiert die geplante Erhöhung scharf.
Foto: Marijan Murat
Personalausweis wird teurer! Verband kritisiert Innenministerium stark
Der Personalausweis soll teurer werden. Der Handelsverband spricht von einer unfairen Gebührenerhöhung.
Personalausweis soll teurer werden
Das Bundesinnenministerium plant, die Gebühr für den Personalausweis deutlich anzuheben. Statt bisher 37 Euro sollen Bürgerinnen und Bürger künftig 46 Euro zahlen – ein Anstieg um rund 24 Prozent. Für Antragstellende unter 24 Jahren bleibt es bei 22,80 Euro. Begründet wird die Erhöhung mit gestiegenen Produktions- und Verwaltungskosten. Doch der Handelsverband Deutschland (HDE) hält das für überzogen und kritisiert die Maßnahme scharf.
Handelsverband warnt vor unfairer Belastung
„Diese Erhöhung ist unverhältnismäßig und trifft die Menschen besonders stark“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Verband sieht keine ausreichende Grundlage für die höheren Gebühren. Genth wirft der Bundesregierung vor, den Wettbewerb zu verzerren und Arbeitsplätze in Fotofachgeschäften zu gefährden. Nach Berechnungen des Innenministeriums würde die Erhöhung Bürgerinnen und Bürger insgesamt rund 9,8 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich kosten.
Bundesdruckerei im Fokus der Kritik
Besonders problematisch findet der HDE die Ausstattung von Meldebehörden mit Fotoautomaten der Bundesdruckerei. Seit dem 1. Mai 2025 dürfen für neue Personalausweise nur noch digitale biometrische Lichtbilder verwendet werden. Klassische Papierfotos sind nicht mehr zulässig. Wer jedoch ein Foto im Fotostudio anfertigen lässt, zahlt die höheren Gebühren mit – und finanziert so indirekt die Automaten der Bundesdruckerei mit. Genth spricht von einer „versteckten Subvention“.
Ministerium verteidigt Gebührenerhöhung
Das Bundesinnenministerium weist die Vorwürfe zurück. Die höheren Gebühren seien notwendig, um die gestiegenen Kosten für Materialien, Technik und Verwaltung zu decken. Eine Wettbewerbsverzerrung liege nicht vor, betont das Ministerium. Der HDE fordert hingegen eine klare Trennung der Kosten: Wer den Automatenservice nutzt, solle separat zahlen. Der Verband hat seine Kritik schriftlich an das Innenministerium übermittelt – eine Antwort steht bislang aus. Das berichtet t-online. (mca)