Eine Person raucht eine Zigarette beim Autofahren.

Zwei Länder starten einen neuen Anlauf – doch die Polizei zeigt sich skeptisch bei der Kontrolle.

Foto: Paul Zinken/dpa

Verbraucher

Rauchen im Auto mit Kindern? Diese Strafe könnte bald drohen

29. September 2025 // 11:00

In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen soll es bald teuer werden, wenn Eltern im Auto rauchen und Kinder mitfahren. Beide Bundesländer wollen per Bundesratsinitiative ein Rauchverbot in solchen Fällen durchsetzen.

Jochen Kopelke, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), warnt: „Ein Rauchverbot im Auto wirkt nur, wenn es intensiv durch die Polizei kontrolliert wird.“ Dafür brauche es deutlich mehr Personal im Streifendienst. Die Realität im Polizeialltag sei bereits durch hohe Belastung geprägt – etwa durch Extremismus, Messerkriminalität und internationalen Drogenhandel.

NRW-Minister sieht Umsetzung als realistisch an

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hält die Kontrolle des Rauchverbots für gut umsetzbar – ähnlich wie bei der Anschnallpflicht oder dem Handyverbot am Steuer. Bei Verkehrskontrollen ließe sich das Rauchen im Fahrzeug leicht feststellen, argumentierte er im WDR.

Millionen Kinder von Rauch betroffen

Laut Deutschem Krebsforschungszentrum atmen in Deutschland rund eine Million Minderjährige regelmäßig Tabakrauch im Auto ein. Passivrauchen erhöht nachweislich das Risiko für Krebs, Lebertumoren oder Leukämie. Daher soll das Rauchen im Auto bei Anwesenheit von Kindern oder Schwangeren künftig mit bis zu 3.000 Euro Bußgeld geahndet werden.

ADAC: Privatsphäre versus Sicherheit

Der ADAC verweist darauf, dass Autos bisher als privater Raum gelten und ein Rauchverbot dort gesetzlich nicht geregelt ist. Dennoch warnt der Club: Rauchen lenke vom Fahren ab und könne gefährlich werden – etwa wenn eine Zigarette während der Fahrt herunterfällt. (dpa/kh)