
Autofahrer leiden: ständige Preissprünge an Zapfsäulen. Rettung naht.
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Spritpreiserhöhung stoppen? Bundesländer planen Tankpreis-Bremse
Dauernd schwankende Spritpreise nerven Autofahrer. Nun soll eine neue Regel für mehr Stabilität an den Tankstellen sorgen. Eine Bundesratsinitiative will Tankstellen künftig nur noch eine Preiserhöhung pro Tag erlauben.
Tankpreise sollen transparenter und stabiler werden
Wer regelmäßig tankt, kennt das Problem: Morgens günstig, mittags teuer, abends wieder anders. Laut Bundeskartellamt ändern deutsche Tankstellen ihre Preise teils über 50-mal täglich. Das will Baden-Württemberg nun ändern. Das Bundesland hat im Bundesrat eine Initiative für eine „Preiserhöhungsbremse“ gestartet – nach österreichischem Vorbild sollen Tankstellen künftig nur einmal am Tag die Preise erhöhen dürfen. Das berichtet das Portal von ruhr24.de.
Vorbild Österreich: Einmal täglich rauf, jederzeit runter
In Österreich gilt das Modell seit 2011 erfolgreich. Dort dürfen Tankstellen die Preise für Benzin und Diesel nur einmal täglich – um 12 Uhr mittags – anheben. Preissenkungen sind dagegen jederzeit möglich. So sollen Autofahrer besser planen können und die Preissprünge an den Zapfsäulen sinken. Der Bundesrat berät am 17. Oktober über den Vorschlag, Experten halten eine Zustimmung für wahrscheinlich.
Zustimmung und Kritik aus der Branche
Während der Tankstellenverband die Idee begrüßt, sieht die Mineralölwirtschaft sie skeptisch. Tankstellenbetreiber hoffen auf weniger Ärger mit Kunden, die sie für plötzliche Preisschwankungen verantwortlich machen. Der Verband „Fuels und Energie en2x“ warnt dagegen vor Markteingriffen: Der Preiswettbewerb zwischen Tankstellen halte die Spritkosten bisher niedrig – eine Regulierung könne das Gegenteil bewirken.
Was das für Autofahrer bedeutet
Sollte die Preisbremse kommen, könnten Autofahrer ihre Tankzeiten künftig besser planen. Das würde auch den Spritpreisvergleich vereinfachen, da Tank-Apps übersichtlichere Daten liefern könnten. Allerdings warnen Experten: Wenn spontane Preissenkungen seltener werden, könnten die Durchschnittspreise insgesamt steigen. Wann die neue Regelung tatsächlich kommt, hängt von den weiteren Beratungen im Bundesrat ab. (mb)