Geldscheine liegen auf einem Tisch

Große Summen an Bargeld zu besitzen, bleibt auch weiterhin erlaubt. Wenn es ans Bezahlen geht, sollten Käufer sich aber gut informieren, was noch geht und was nicht.

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Verbraucher

Wird Bargeld zum Risiko? Was es künftig beim Zahlen zu beachten gilt

23. Juni 2025 // 07:00

Große Barzahlungen wie für Autos oder Gold sind bald tabu: Ab 2027 greift eine neue EU-weite Bargeldobergrenze. Das sind die Folgen für Verbraucher.

Schärfere Regeln für Barzahlungen in Deutschland ab 2027

In Deutschland ist Bargeld nach wie vor beliebt – doch wer mit hohen Summen bar zahlen möchte, sollte aufhorchen. Denn die EU verschärft ab dem 10. Juli 2027 ihre Regeln zur Geldwäschebekämpfung. Ab dann dürfen Barzahlungen über 10.000 Euro nicht mehr erfolgen, etwa beim Kauf eines Autos, von Gold oder einer neuen Heizung. Ausnahmen gelten lediglich für Privatverkäufe – etwa beim Gebrauchtwagenhandel von Person zu Person.

Was heute erlaubt ist – und was schon jetzt beachtet werden muss

Der Besitz von Bargeld bleibt weiterhin unbegrenzt erlaubt. Wer jedoch Waren oder Dienstleistungen in bar bezahlt, muss schon heute ab 3.000 Euro persönliche Daten angeben. Ab 10.000 Euro ist zudem ein Herkunftsnachweis erforderlich. Auch Banken und Edelmetallhändler verlangen entsprechende Nachweise und identifizieren Kunden. Diese Praxis soll künftig noch konsequenter umgesetzt werden.

Neue Pflichten und scharfe Kritik vom Mittelstand

Mit dem neuen EU-Geldwäschepaket zieht die Politik die Zügel weiter an – sehr zum Unmut vieler Branchen. Das Kfz-Gewerbe sieht etwa das gewohnte Zug-um-Zug-Geschäft (Kauf eines Autos gegen Bargeld) in Gefahr. Auch Gold- und Silberschmiede sowie Handwerksbetriebe fürchten durch die Bargeldgrenze einen enormen bürokratischen Aufwand. Sie kritisieren, dass legale Geschäfte unter Generalverdacht geraten, während Kriminelle weiter Schlupflöcher nutzen könnten.

Was Verbraucher jetzt wissen sollten

Wer künftig größere Anschaffungen plant, sollte rechtzeitig handeln. Zahlungen über 10.000 Euro in bar sind ab 2027 verboten – mit Ausnahmen im privaten Bereich. Um Sanktionen zu vermeiden, empfiehlt es sich, rechtzeitig Belege zur Herkunft des Geldes zu sichern und beim Händler nachzufragen, welche Zahlungsarten erlaubt sind. Der Besitz von Bargeld bleibt zwar legal – doch der Spielraum zur Nutzung wird enger.

Fazit: Freiheit mit Einschränkungen

Bargeld verschwindet nicht – aber es verliert an Anonymität und Flexibilität. Die neuen Regeln sollen Geldwäsche verhindern, treffen aber auch den Alltag vieler Verbraucher. Wer sich vorbereiten will, sollte jetzt handeln und seine Barzahlungen gut dokumentieren. (skw)