Die Krankenkasse zahlt unter strengen Bedingungen: Wann eine Wurzelbehandlung übernommen wird, erfährst du hier.
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Zahnarzt: Diese Behandlung zahlt die Krankenkasse - unter strengen Bedingungen
Eine Wurzelbehandlung kann den Zahn retten. Erfahre, wie sie abläuft, was sie kostet und wann die Krankenkasse zahlt.
Wann eine Wurzelbehandlung notwendig wird
Eine Wurzelbehandlung ist nötig, wenn sich das Zahninnere, das sogenannte Zahnmark, entzündet hat. Häufige Ursachen sind tiefe Karies, undichte Füllungen oder kleine Risse im Zahn. Betroffene bemerken zunächst stechende Schmerzen bei heißem oder kaltem Essen. Später kommen pochende Schmerzen oder Schwellungen hinzu. Verschwindet der Schmerz plötzlich, kann das ein Hinweis sein, dass der Zahnnerv bereits abgestorben ist – die Entzündung bleibt jedoch bestehen und breitet sich weiter aus.
So läuft die Behandlung beim Zahnarzt ab
Vor der Wurzelbehandlung wird der Zahn betäubt und mit einem Gummituch, dem sogenannten Kofferdam, vom restlichen Mundraum getrennt. Danach öffnet die Zahnärztin oder der Zahnarzt den Zahn, entfernt entzündetes Gewebe und spült die feinen Wurzelkanäle gründlich aus. Anschließend werden die Kanäle mit einem Füllmaterial verschlossen. Kontroll-Röntgenbilder sichern die Qualität. Eine sorgfältige Behandlung kann den Zahn dauerhaft erhalten und Schmerzen zuverlässig beseitigen.
Was die Krankenkasse zahlt – und was nicht
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten, wenn der Zahn als erhaltungswürdig gilt. Besonders bei Backenzähnen gelten dabei strenge Bedingungen, etwa zum Erhalt einer geschlossenen Zahnreihe. Komplizierte Behandlungen oder der Einsatz moderner Techniken – wie Operationsmikroskop, elektronische Längenmessung oder spezielle Desinfektionsmethoden – sind meist Privatleistungen. Wer sie nutzt, kann die Erfolgsquote deutlich steigern, muss aber mit zusätzlichen Kosten im vierstelligen Bereich rechnen.
Woran du eine gute Wurzelbehandlung erkennst
Eine qualitätsvolle Behandlung erkennst du daran, dass dir die einzelnen Schritte erklärt und mehrere Röntgenaufnahmen gemacht werden. Der Einsatz eines Kofferdams gilt laut Fachgesellschaften als Standard und sollte nicht fehlen. Wird bei schwierigen Fällen ein spezialisierter Endodontologe hinzugezogen, steigen die Heilungschancen auf über 90 Prozent. Auch wenn Komplikationen auftreten, lässt sich ein entzündeter Zahn oft noch durch eine Nachbehandlung retten – wichtig ist, frühzeitig zu handeln. Das schreibt die Verbraucherzentrale. (mca)