
Das Neun-Euro-Ticket sollte aus Sicht der Linken mindestens bis Jahresende verlängert werden.
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9-Euro-Ticket läuft bald aus - Gibt es ein Anschluss-Angebot?
Das 9-Euro-Ticket wird von vielen Menschen genutzt. Doch zum Ende August läuft das Angebot aus. Wie es danach aussieht? Dazu gibt es schon Pläne.
Vorerst keine Fortsetzung
Fahrgäste können vorerst nicht mit einer Fortsetzung des 9-Euro-Tickets für Busse und Bahnen über August hinaus rechnen. Diese Maßnahme als Reaktion auf die hohen Energiepreise sei zeitlich befristet im Gesetz angelegt, machte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Mittwoch in Berlin deutlich. «Dementsprechend gibt es derzeit keine Überlegungen, das zu verlängern.» Die Ergebnisse des Tickets sollten aber ausgewertet werden, um für vereinbarte Gespräche mit den Ländern wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen - auch zu mehr Anreizen für eine Nahverkehrsnutzung im normalen Tarifsystem.
Anschluss-Angebot gefordert
Die Verbraucherzentralen fordern auch als Entlastung von steigenden Preisen ein Anschluss-Angebot. Die Chefin des Bundesverbands (vzbv), Jutta Gurkmann, sagte der Deutschen Presse-Agentur, ein leicht buchbares Ticket für alle Busse und Bahnen im Nahverkehr sollte für einen monatlichen Preis von 29 Euro, also rund einen Euro pro Tag, angeboten werden. «Das würde in der Preiskrise alle entlasten, insbesondere aber Haushalte mit wenig Geld, und zudem der nötigen Verkehrswende mehr Schub geben.»
Hohe Kosten
Wissing sagte, er habe den Vorschlag zur Kenntnis genommen. Weitere Fragen stellten sich aber erst nach der vorgesehenen Evaluierung. Der Minister erläuterte mit Blick auf den Ausgleich von Einnahmeausfällen durch den Bund, dass die 9-Euro-Tickets außerhalb der Bedingungen der Corona-Pandemie etwas mehr als eine Milliarde Euro im Monat kosteten.(dpa/dm)