
Ostern ist für viele Biker traditionell der Start in die Motorradsaison. Rund 160 Straßen sind derzeit aber zeitweilig für Motorradfahrer gesperrt.
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Warum sind zum Saisonstart viele Strecken für Motorräder gesperrt?
Mit der Frühlingssonne holen viele Biker ihre Motorräder aus der Garage. Doch nicht alle Straßen können befahren werden. Warum eigentlich nicht?
Mindestens 160 Straßen gesperrt
Mit Beginn der Motorradsaison sind in Deutschland mindestens rund 160 Straßen zumindest zeitweilig für Biker gesperrt. Das geht aus einer Erhebung des Bundesverbands der Motorradfahrer hervor. „Das sind etwas weniger als in den vergangenen Jahren. Vereinsmitglieder haben zuletzt erfolgreich gegen Sperrungen vor Gericht geklagt“, sagte der Vize-Vorsitzende Michael Wilczynski. 85 Prozent der Klagen hätten Erfolg gehabt.
Nie auf Wirksamkeit überprüft
Wilczynski zufolge wurden viele Durchfahrtsverbote für Motorradfahrer vor Jahren verhängt, aber nie wieder auf ihre Wirksamkeit überprüft. Die Behörden verwiesen in der Vergangenheit zur Begründung auf das Ruhebedürfnis von Anwohnern oder auf eine Häufung von Unfällen. Einige Streckensperrungen gelten laut dem Verein, der die Interessen von Bikern vertritt, in der Nacht oder an Sonntag- und Feiertagen.
Gruppenfahrten mit bis zu 30 Leuten
Der Verband sei dafür, dass rücksichtslose Fahrer bestraft werden sollten. „Fraglich ist nur, ob das Fehlverhalten Einzelner rechtfertigt, dass allen Motorradfahrern der Fahrspaß genommen wird“, sagte Wilczynski und ergänzte mit Blick auf Beschwerden wegen Lärms: Früher seien vier bis fünf Motorräder in Kolonne gefahren. „Heute wird sich zu Gruppenfahrten mit 20 bis 30 Leuten verabredet.“
480 Biker sind umgekommen
Nach Angaben der Deutschen Verkehrswacht bewegt sich die Zahl der Motorradunfälle seit Jahren auf hohem Niveau. „Im letzten Jahr kamen 480 Menschen auf Motorrädern ums Leben, knapp 8000 wurden schwer verletzt“, sagte Simon Wagner, Referent bei der Verkehrswacht für Fahrsicherheitstraining. Mehr als 25 800 Unfälle mit Bikern verzeichnete die Statistik für 2022. „Und es sieht nicht so aus, als gäbe es in den nächsten Jahren eine Trendwende.“