
Die Fernzüge der Deutschen Bahn sind im Juli vor allem aufgrund zahlreicher Baustellen und einer stetig steigenden Nachfrage erneut unpünktlicher unterwegs gewesen.
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Bilanz für den Juli: So pünktlich ist die Bahn wirklich
Fährt mein Zug? Schaffe ich den Anschluss? Die Pünktlichkeit der Bahn verharrt im Juli auf besonders niedrigem Niveau.
Weit entfernt vom Ziel
Wer im Juli mit der Deutschen Bahn unterwegs gewesen ist, hat erneut starke Nerven gebraucht: Zum zweiten Mal in Folge waren im vergangenen Monat weniger als 60 Prozent der Fernzüge pünktlich unterwegs, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Lediglich 59,9 Prozent der Fahrten kamen demnach zur vorgesehenen Zeit ans Ziel. Im Vormonat war mit 58 Prozent der schlechteste Wert seit 2010 erreicht worden. Damit ist der deutliche Abwärtstrend seit Jahresbeginn zwar vorerst gestoppt. Vom einst ausgerufenen und längst kassierten Pünktlichkeitsziel von durchschnittlich 80 Prozent im laufenden Jahr ist das Unternehmen aber weit entfernt.
Bauarbeiten als Grund
«Weiterhin intensive Bautätigkeit im gesamten Netz der DB sowie die sehr hohe Auslastung der Züge und der zentralen Schienenwege wirken sich zurzeit stark auf die Pünktlichkeit aus», teilte die Bahn am Freitag zur Begründung mit. Der Konzern zählt einen Fernzug als pünktlich, solange er nicht mit mehr als sechs Minuten Verzögerung am Ziel ankommt.
Auch Regionalverkehr betroffen
Betroffen sind indes nicht nur Fernzüge. Auch im Regionalverkehr müssen Reisende und Beschäftigte derzeit einiges aushalten. Im Juni war dort die Pünktlichkeit auf deutlich unter 90 Prozent gerutscht - für dieses Segment ein besonders niedriger Wert. Aktuelle Zahlen für Juli lagen am Freitag zunächst nicht vor. Grund hierfür dürfte neben der deutlich gestiegenen Nachfrage, unter anderem aufgrund des 9-Euro-Tickets, auch der aktuell hohe Krankenstand sein, der allerdings nicht nur die Deutsche Bahn betrifft. (dpa/dm)