Zwei Züge stehen auf Gleisen

Die GDL streikt erneut. Die Nordwestbahn hat für einige Linien einen Ersatzverkehr eingerichtet. Nicht aber für die Linie RS 2.

Foto: Detlef Heese

Verkehr
Niedersachsen & Bremen

Kein Ersatzverkehr für Reisende von und nach Bremerhaven

7. Dezember 2023 // 07:27

Drei Wochen ist der erste Warnstreik der Lokführergewerkschaft her. Am Donnerstag und Freitag kommt es in diesem Jahr zum letzten Mal zum Streik. Für Reisende von und nach Bremerhaven gibt es keinen Ersatzverkehr.

Auch wenn es erstmal gut klingt, dass es das für dieses Jahr gewesen sein soll. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, will den Fahrgästen eine Pause gönnen - erstmal. Denn im neuen Jahr soll der Tarifstreit weitergehen.

Fahrgäste können kurz durchatmen

Doch bevor die Fahrgäste zumindest kurz durchatmen können: Von Donnerstag, 7. Dezember, 22 Uhr, bis Freitag, 8. Dezember, 22 Uhr, gibt es einen weiteren Warnstreik der GDL. Dann soll bis zum 7. Januar erstmal Schluss sein.

Die parallel gestartete Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern dauert noch an. Das Ergebnis soll am 19. Dezember vorliegen. Wenn 75 Prozent der Abstimmungsteilnehmer für solche Arbeitskämpfe stimmen, dann könnte es unbefristete Streiks geben.

Auswirkungen in der Region

Vom nun angekündigten Warnstreik betroffen sind neben der Deutschen Bahn unter anderem auch der Transdev-Konzern. Dazu zählt auch die Nordwestbahn. Auf die Züge des Unternehmens Metronom hat der Streik keine Auswirkungen. Einschränkungen in Form von (Teil-)Ausfällen und Verspätungen sind aufgrund des Ersatzfahrplans dennoch möglich.

Die Nordwestbahn hat für einige Linien einen Ersatzverkehr eingerichtet. Allerdings werden mit den Bussen nur bestimmte Streckenabschnitte bedient.

Weser-Ems:

  • RE 18 Wilhelmshaven - Osnabrück Hbf
  • RB 58 Bremen Hbf - Osnabrück Hbf

Bremen/Niedersachsen:

  • RS 1 Bremen-Farge - Verden (Aller)
  • RS 3 Wilhelmshaven/Bad Zwischenahn - Bremen Hbf
  • RS 4 Nordenham - Bremen Hbf

Für die Linie RS 2 Twistringen - Bremerhaven-Lehe kann kein Ersatzverkehr eingerichtet werden, heißt auf der Website.

Mehr Infos zum Schienenersatzverkehr gibt es auf der Website der Bahn.

Beim letzten Streik im November sind rund 80 Prozent der Fernzüge ausgefallen. Im Regionalverkehr waren die Folgen teilweise noch drastischer.

Unnötiger Streik

„Die Lokführergewerkschaft vermiest Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventswochenende. Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel ist verantwortungslos und egoistisch“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. Dass die Gewerkschaft weiter für „unerfüllbare Forderungen“ streikt, sei „absolut unnötig“.

Landesverband bezeichnet Streik als Provokation

Der Pro-Bahn-Landesverband Niedersachsen/Bremen bewertet den Warnstreik als Provokation auf dem Rücken der Fahrgäste. „Obwohl die Deutsche Bahn bereits ein Angebot vorgelegt hat, hat die GDL nach nur anderthalb Verhandlungsrunden die Gespräche für gescheitert erklärt und sogar schon vorher die Urabstimmung eingeleitet. Herr Weselsky will sich offenbar nicht einigen, sondern legt es auf Streik an“, sagt Malte Diehl, Vorsitzender des Pro-Bahn-Landesverbandes.

Schon jetzt würden die Bahnfahrenden unter den massiven Zugausfällen der Bahnunternehmen leiden. Als Beispiel nennt Diehl den Ersatzfahrplan bei Metronom.

Weniger Arbeitsstunden und mehr Geld

Die GDL fordert unter anderem eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei gleichem Lohn. Zusätzlich soll es 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie geben.

Die Bahn hat bisher eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten sowie die geforderte Inflationsausgleichsprämie angeboten.