Fahrgäste warten im Berliner Hauptbahnhof auf die S-Bahn.

Seit Mittwoch wird der Güterverkehr bestreikt, seit Donnerstagnacht auch der Personenverkehr.

Foto: Carsten Koall/dpa

Verkehr

Fronten bei der Bahn bleiben vor Streik-Ende verhärtet

6. September 2021 // 15:18

Das Ende der dritten Streikrunde bei der Deutschen Bahn naht. Eine Annäherung der zerstrittenen Tarifparteien ist weiterhin nicht in Sicht.

Zugverkehr soll sich am Dienstag normalisieren

Nach dem mehr als fünftägigen Streik bei der Deutschen Bahn können Reisende im Verlauf des Dienstags wieder mit einem normal funktionierenden Zugverkehr rechnen.

Streik geht noch bis 2 Uhr in der Nacht zu Dienstag

Es ist voraussichtlich der letzte Tag der dritten Streikwelle der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in der laufenden Tarifrunde. Noch bis Dienstagmorgen 2 Uhr soll der Arbeitskampf laufen. Der Personenverkehr in Deutschland ist seit Donnerstagfrüh stark eingeschränkt, der Güterverkehr seit Mittwochnachmittag. Erstmals im aktuellen Tarifstreit zog sich der Streik über ein ganzes Wochenende.

Keine Annäherung der Streitparteien

Eine Annäherung zwischen beiden Seiten ist allerdings nicht in Sicht. GDL-Chef Claus Weselsky betonte am Montag erneut, dass er derzeit keine Basis für Verhandlungen sehe. Die Gewerkschaft sei zu weiteren Gesprächen bereit, wenn ein verhandlungsfähiges Angebot von der Bahn komme, sagte Weselsky. Das sogenannte Angebot der Bahn sei nur eine vorgetäuschte Verbesserung.

Das Angebot der Bahn

Die Bahn hatte vergangene Woche ein Angebot unter anderem mit einer kürzeren Tariflaufzeit von 36 statt 40 vorgelegt. Außerdem stellte sie noch für dieses Jahr eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro in Aussicht. Weselsky lehnte das Angebot ab.

Was die GDL will

Die Bahn wolle die GDL auf Lokführer und Zugbegleiter beschränken und dieser verweigern, Tarifverträge für die Werkstatt und Verwaltung abzuschließen, sagte Weselsky. Hier würden Grundrechte tangiert. Es solle dauerhaft verhindert werden, dass die GDL die Mehrheit im Betrieb habe. „Und dagegen wehren wir uns“, sagte Weselsky.