
Bei der Streckenreaktivierungen im Personenverkehr forderte Pro Bahn, die begonnen Projekte Hamburg-Harburg-Maschen–Buchholz, Salzgitter-Lebenstedt–Salzgitter-Fredenberg und Neuenhaus–Coevorden umzusetzen.
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Pro Bahn fordert: Mehr Bahnstrecken in Niedersachsen reaktivieren
Um klimafreundlicher unterwegs zu sein, setzen viele auf die Bahn. Daher wird überlegt, alte Bahnstrecken wieder zu beleben, auch in Niedersachsen.
Forderung nach Sofortprogramm
Im Kampf gegen den Klimawandel stillgelegte Bahnstrecken reaktivieren: Der Fahrgastverband Pro Bahn hat von der künftigen niedersächsischen Landesregierung ein entsprechendes Sofortprogramm gefordert. Die bisherigen Bemühungen im Land, Bahnstrecken zu reaktivieren, seien «leider unzureichend und eignen sich keinesfalls zur Bewältigung der Verkehrswende», teilte der Verband am Sonntag mit. In Niedersachsen wird am 9. Oktober gewählt.
Nur wenige Strecken in jüngster Zeit reaktiviert
In den vergangenen fünf Jahren seien landesweit nur zwei Bahnstrecken von insgesamt etwa 30 Kilometern Länge reaktiviert worden, beklagte Pro-Bahn-Landeschef Malte Diehl. Dies seien die Strecken Bad Bentheim–Nordhorn–Neuenhaus und die Stichstrecke nach Einbeck. «Wie soll in diesem Tempo eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030, die von der Politik gewünscht wird und umweltpolitisch dringend nötig ist, gelingen?», fragte er.
Hohe Hürden
Dabei lohnt sich die Wiederbelebung stillgelegter Bahnstrecken einer Studie zufolge in vielen ländlichen Regionen Deutschlands: Die Hürden etwa für eine Genehmigung seien aber hoch, fand ein Forscherteam im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) heraus, wie Anfang August bekannt wurde. Zu häufig werde nur mit dem direkten finanziellen Nutzen argumentiert. Der Studie zufolge könnten mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland dank reaktivierter Bahnstrecken besser ins nächste regionale Zentrum kommen. (dpa/dm)