Die Situation für Niclas Füllkrug ist nicht einfach.

Die Situation für Niclas Füllkrug ist nicht einfach.

Foto: Carmen Jaspersen/dpa

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Werder Bremen: Jetzt spricht Niclas Füllkrug

Von Björn Knips, deichstube.de
28. Juni 2021 // 14:15

Bisher haben sie alle geschwiegen – die Stammspieler des SV Werder Bremen. Ihre Lage ist nach dem Abstieg auch nicht ganz so einfach, denn sie sind allesamt Wechselkandidaten, ob sie wollen oder nicht. Der Klub muss Transfererlöse erzielen, um zu überleben. Dazu kommen die sportlichen und finanziellen Interessen jedes einzelnen Spielers. Keiner weiß so recht, wie es weitergeht. Auch Niclas Füllkrug nicht.

Niclas Füllkrug und das frühe Treuebekenntnis

Vor über einem Jahr, als Werder Bremen der Abstieg drohte, hat der 28-Jährige für sein frühes Treuebekenntnis viel Beifall bekommen. Für ihn wäre es selbstverständlich gewesen, mit Werder in die 2. Liga zu gehen, um dort den Schaden zu beheben, teilte er damals mit. Nun hat es die Grün-Weißen tatsächlich erwischt – und Niclas Füllkrug äußert sich viel zurückhaltender. Immerhin stellt er sich und beschreibt ganz gut das große Dilemma, in dem der SV Werder Bremen knapp vier Wochen vor dem ersten Ligaspiel gegen Hannover 96 steckt.

„Dieses Jahr gibt es keine Planungssicherheit bei Werder Bremen“

„Letztes Jahr habe ich das gesagt – und so war es ja auch“, blickt Füllkrug am Sonntag nach dem 7:0-Sieg im Testspiel gegen BW Lohne noch einmal zurück und verrät, dass eine Wiederholung dieser klaren Aussage durchaus möglich gewesen wäre: „Ich hätte das auch ganz normal gemacht.“ Doch die Zeiten seien nun mal andere. „Dieses Jahr gibt es keine Planungssicherheit bei Werder Bremen – in ganz vielen Bereichen. Ich glaube, dass das dieses Mal bei vielen Spielern nicht nur einseitig ist, sondern beidseitig, weil“ – Niclas Füllkrug stoppt kurz, sucht die richtigen Worte und spricht die Medienvertreter direkt an: „Ja, da müsst ihr vielleicht auch andere Ebenen des Vereins ansprechen und nicht mich. Vielleicht werden die Entscheidungen auch ganz woanders getroffen.“ Was so viel bedeuten kann wie: Nicht jeder ist mehr bei Werder Bremen erwünscht, weil er vielleicht nicht mehr bezahlt werden kann. Der Verein unterlässt es jedenfalls, Spieler zu benennen, die unbedingt bleiben sollen. Das macht es für die Profis natürlich noch schwieriger, sich selbst klar zu äußern. Eine ziemlich unglückliche Situation.

Füllkrug will sich nicht ausführlich zu seiner Zukunft äußern

Füllkrug geht da nicht weiter ins Detail. Er hat schon vor seinem Auftritt in der Medienrunde mitteilen lassen, dass er sich nicht ausführlich zu seiner Zukunft äußern möchte. Doch der 28-Jährige will auch nicht komplett kneifen, das ist nicht seine Art. Niclas Füllkrug trägt sein Herz auf der Zunge, sagt, was er denkt. Und so gibt er einen kleinen Einblick in das Innenleben einer Mannschaft in einer besonderen Lage: „Wir genießen natürlich irgendwo auch noch die Zeit miteinander, weil man weiß, dass sie eventuell bald vorbei ist – zumindest für einige.“ Darüber würde auch schon der eine oder andere Witz in der Kabine gerissen, vieles aber angeblich auch verdrängt. „Eine Riesenrolle spielt das nicht.“ Wenngleich Füllkrug schon ein bisschen hadert: „Stand jetzt hätten wir, glaube ich, eine ganz gute Qualität beisammen. Aber wir wissen doch alle, dass wir noch Abgänge haben werden, da gehe ich zumindest von aus.“

Ein Wechsel dürfte bei der Verletzungshistorie nicht einfach werden

Ob er einer dieser Abgänge sein wird, „das werden wir sehen. Da spielen viele Dinge eine Rolle – unter anderem auch die Sicht von Werder Bremen.“ Wirklich weg, so klingt es allerdings, will er nicht. Ein Wechsel dürfte aufgrund seiner Verletzungshistorie auch nicht so einfach werden. Doch das ist eine andere Geschichte. Aktuell geht es ihm gut, er hat nur die normalen Problemchen zum Start einer Vorbereitung. Die ersten Trainingseinheiten haben ihn wie seine Kollegen ein bisschen müde gemacht. Da tut es natürlich gut, gleich im ersten Spiel zu treffen. „Das war schön“, sagt Füllkrug über sein Kopfballtor: „Ich habe eine schöne Flanke bekommen, da freue ich mich immer drüber.“ (kni/mb)

Werder Bremen: Jetzt spricht Niclas Füllkrug Bisher haben sie alle geschwiegen – die Stammspieler des SV Werder Bremen. Ihre Lage ist nach dem Abstieg auch nicht ganz so einfach, denn sie sind allesamt Wechselkandidaten, ob sie wollen oder nicht. Der Klub muss Transfererlöse erzielen, um zu überleben.