
Ganz nahe an die Bahntrasse in Kleinensiel rückt dichte Bebauung. Dazwischen hatte die Bahn Netz AG eine Lärmschutzwand geplant.
Foto: Horst Lohe
Frist verpasst: Erstmal kein Lärmschutz für die Gemeinde Stadland
Zunächst wollte der Gemeinderat aus Frust über angeblich frühere Versäumnisse der Bahn nicht mitziehen. Dann sollten erst die Bürger in Kleinensiel befragt werden - dann auch noch die Bürger in Rodenkirchen.
Doch auf die Ergebnisse dieser Befragungen wird immer noch gewartet. Zuletzt wurde dennoch viel über die 2,5 Meter hohen Lärmschutzwände in Kleinensiel und Rodenkirchen diskutiert. Im Dezember hatte die Bahn Netz AG mitgeteilt, dass sie ihre Vorhaben nicht gegen den Willen der Bürger vor Ort durchsetzen werde.
Anwohner sind gegen den Lärmschutz
Und die sind größtenteils dagegen, wie die Ergebnisse der Befragung zeigen. In Kleinensiel stehen 23 Prozent der Bewohner, die an der Befragung teilgenommen haben, positiv gegenüber. 77 Prozent sind dagegen.
Während in Kleinensiel rund die Hälfte der Befragten auch geantwortet haben, waren es in Rodenkirchen nur 34 Prozent. Von denen sprechen sich 49 Prozent für den Lärmschutz aus. Die anderen 51 Prozent sind dagegen.
Bahn Netz AG zieht sich zurück
Auf dieses Meinungsbild kommt es jetzt aber nicht mehr an. Da die Kommunalpolitiker die Entscheidung jedoch in die Länge gezogen haben, sieht sich die Bahn Netz AG inzwischen nicht mehr in der Lage, rechtzeitig Fördermittel zu beantragen. Sie gibt daher die Verfahren an das Eisenbahnbundesamt ab.
Bereits im April 2023 hat die Bahn Netz AG angefragt. Aus Gründen der Planungsunsicherheit wurde jetzt die Reißleine gezogen und Abstand von dem Vorhaben in Stadland genommen. Jetzt ist unklar, ob überhaupt noch und wann der Lärmschutz installiert wird.