
Erkältung ja, Grippe nein: So sieht es in der Wesermarsch aus.
Foto: dpa
Grippewelle erfasst Nordenham (noch) nicht
Schnupfen, Übelkeit, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber: In der kalten Jahreszeit schleicht sich gern die Grippe ein. Während vor allem im Süden Deutschlands die Grippewelle auf Hochtouren läuft, gibt es jedoch in der Wesermarsch bisher kaum bewiesene Fälle der Viruserkrankung. „Die Grippewelle ist noch nicht richtig bei uns angekommen“, sagt Dr. Tilman Kaethner. Er ist Vorsitzender des Ärztevereins Butjadingen und niedergelassener Kinder- und Jugendmediziner. Erste Fälle gebe es aber zwar, aber keine großen Zahlen.
Randlage schützt vor Viren
Das Gesundheitsamt des Landkreises Wesermarsch hatte bis zum Wochenende fünf Fälle in diesem Jahr registriert. In den ersten beiden Kalenderwochen des Jahres wurden zwei Fälle gemeldet. Drei weitere Grippefälle kamen in der vierten Kalenderwoche hinzu. „In Nordenham sind wir durch die Randlage ja quasi am Ende der Welt – da kommen die Krankheitswellen meistens schwächer und später an“, erklärt Tilman Kaethner. Deshalb gebe es momentan wenige Influenzafälle.
Durchfall-Erkrankungen
Im Kinderbereich habe man zurzeit mehr mit Durchfall-Erkrankungen zu tun. Ob die Grippe sich hier noch verstärken wird, müsse man abwarten, so der Mediziner. In anderen Gebieten Deutschlands nämlich, vor allem im Süden, hat das Robert-Koch-Institut weitaus mehr Grippefälle vermerkt. „Es scheint so, als ob der Impfstoff in diesem Jahr nicht richtig passt“, sagt Tilman Kaethner. Er decke nicht alle Viren ab, die momentan die Krankheit verursachen.
Impfen lohnt sich noch
Neben dem herkömmlichen Grippeimpfstoff, der von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt wird, gibt es eine Vier-Komponenten-Impfung. Diese deckt auch den sogenannten Yamagata-Virus ab, der laut Robert-Koch-Institut bei vielen Grippe-Fällen nachgewiesen wurde. „Die Impfkommission empfiehlt diese Impfung für Risikopatienten“, berichtet Tilman Kaethner. Grundsätzlich lohne sich eine Grippe-Impfung aktuell ohnehin noch – falls die Infektionsgegfahr in den kommenden Wochen doch noch ansteigt.

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