
Der Reitländer Apfel. So wird er in dem Buch des Ökowerks Emden abgebildet.
Foto: Ökowerk Emden
Reitländer Apfel süßsäuerlich im Geschmack
Er ist mittelgroß und rundlich, hat eine dunkelrote Farbe, helles, saftiges Fruchtfleisch und einen süßsäuerlich gewürzten Geschmack. Der Reitländer Apfel sieht nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch hervorragend – insbesondere als Apfelmus, wie Kenner sagen.
Kinder pflanzen Bäume
Schon in den nächsten Jahren könnte die Ernte in Reitland üppiger ausfallen, nachdem Kinder und Erwachsene des Boßelvereins Lat‘n rull‘n Reitland bei einer Pflanzaktion am Sportplatz diese heimische Sorte in die Erde gesetzt haben.
Herkunft ist unbekannt
Wo der Tafelapfel herkommt, wie er entstanden ist, das ist unbekannt. Erwähnt wird der Reitländer erstmals im Jahr 1950 in einem Sortenverzeichnis der Landwirtschaftskammer Weser-Ems. Die beschrieb ihn damals als robust und empfahl eine Kultivierung für das nördliche Oldenburger Land. In der Sortenliste, die der damalige Vorsitzende des Rüstringer Heimatbundes, Friedrich Haller, im Jahr 1911 anfertigte, taucht dieser Baum nicht auf. Er wird also erst später entstanden sein.
Durch Zufall entstanden
Einige Apfel-Experten vermuten, dass die Kultur des Baums als Zufalls-Sämling entstanden ist. Er könnte von der Sorte Baumanns Renette abstammen. Andere dagegen glauben, der Baum könnte in der sogenannten Franzosenzeit, also bereits um 1810 in die Wesermarsch gekommen sein. Damals war auch das Gebiet an der Weser von französischen Soldaten unter der Herrschaft Napoleon Bonapartes besetzt.
Baum wird heimisch in der Wesermarsch
Der Butjadinger Apfel-Experte Dr. Wolfgang Meiners von der BUND-Umweltstation in Iffens weiß, das um 1900 vor allem Pastoren und Lehrer Äpfel vermehrt haben. Dadurch erst seien Apfelbäume in größerer Zahl im Landkreis Wesermarsch heimisch geworden.