Rentner stürzt in Nordenham - und kaum jemand kümmert sich um ihn

Sturz am Rathausturm

Erst eine 27-jährige Radfahrerin nahm sich des Herren an, der sich bei einem Sturz den Arm gebrochen hatte. Sie erhebt Vorwürfe gegen die Nicht-Helfer – und gegen die Stadt. Rebecca Jacobs war mit dem Fahrrad auf dem Heimweg, als sie den hilflosen Mann in unmittelbarer Nähe des Rathausturms liegen sah. „Ich wusste natürlich nicht, warum der Mann dort lag, ob er betrunken war oder einen Anfall hatte. Aber ich erkannte, dass ihm irgendetwas fehlte“, sagt sie im Gespräch mit Nord24.

Rettungsdienst gerufen

Als sie den Mann erreichte, erkannte sie, dass sich dieser den Arm hielt. „Man konnte durch seine Jacke hindurch erkennen dass der Arm angeschwollen war. Und er sagte mir auch gleich, dass er glaube, der Arm sei gebrochen“, berichtet Rebecca Jacobs. Er sei über einen hochstehenden Stein auf dem Gehweg gestolpert, habe der 86-Jährige seiner Helferin erzählt. „Ich habe dann über die 112 den Rettungsdienst gerufen. Die Sanitäter haben sich gleich gut um den Mann gekümmert und ihn dann mit ins Krankenhaus genommen.“

Ärger über Autofahrer

Sie wundert sich, warum der Mann nicht schon viel früher Hilfe erhalten hatte, beispielsweise von einem der vielen Autofahrer. „Ich frage mich, warum nicht schon früher jemand angehalten hat. Man konnte doch sehen, dass dort ein älterer Herr Hilfe braucht“, ärgert sich Rebecca Jacobs über die Gleichgültigkeit. „Die Leute, die ihm nicht geholfen haben, sollten sich schämen.“

Appell für Zivilcourage

Gleichzeitig appelliert die 27-Jährige an ihre Mitmenschen, Zivilcourage zu zeigen und nicht wegzusehen, wenn andere Menschen Hilfe benötigen. „Sie könnten selbst einmal in eine solche Situation geraten. Da würden sie sich bestimmt auch wünschen, dass ihnen jemand hilft.“

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