
Andrea Nahles wird nun doch nicht vor dem Sonderparteitag am 22. April kommissarische Vorsitzende der SPD
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SPD-Basis in der Wesermarsch kritisiert die Parteispitze
Auch bei den Sozialdemokraten in der Wesermarsch rumort es.
Debatte über Nahles
Koalitionsvertrag, GroKo, das Scheitern des Bundesvorsitzenden Martin Schulz, die Ausbootung von Außenminister Sigmar Gabriel und die zunächst geplante Amtseinsetzung von Andrea Nahles zur kommissarischen Parteivorsitzenden werden intensiv diskutiert. Am Montagabend sind rund 70 Sozialdemokraten zu einer nichtöffentlichen Debatte in Brake zusammengekommen.
Wählen statt ernennen
Der SPD-Unterbezirk Wesermarsch hat sich dabei gegen die Ernennung einer kommissarischen Parteivorsitzenden ausgesprochen. „Wir sind erstaunt über die Absichten der Parteispitze. Vorstandsmitglieder werden vom Parteitag gewählt, nicht eingesetzt“, sagt die Unterbezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete Karin Logemann. Damit hat sie die Stimmung weiter Teile der SPD-Basis in Deutschland getroffen. Der Druck wurde zu groß. Die SPD-Spitze hat am Dienstag auf den vorgesehenen Schritt verzichtet. Andrea Nahles soll zwar Nachfolgerin von Martin Schulz werden, aber erst beim Sonderparteitag am 22. April in Wiesbaden. Bis dahin wird der stellvertretende Vorsitzende Olaf Scholz die Partei führen.
So läuft die Erneuerung der SPD nicht
Das zunächst geplante Vorgehen der Parteispitze bei der Verteilung der wichtigsten Ämter erschüttert das demokratische Selbstbewusstsein der SPD. „Wir können nicht sagen, dass wir die Partei erneuern wollen, und dann entscheidet nur eine Handvoll Politiker über das, was wirklich wichtig ist“, kritisiert Karin Logemann.

Andrea Nahles wird nun doch nicht vor dem Sonderparteitag am 22. April kommissarische Vorsitzende der SPD
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