
Ein Katzen-Dreamteam: Der kleine Kater (links) leitet die verletzte Emily (rechts) an.
Foto: Tannert
Vor dem Tod gerettet: Verletztes Kätzchen wird von Kater in der Wesermarsch aufgepeppelt
Die kleine Katze lag mit blutender Nase und regungslos an der Bordsteinkante. Es war ihr Glück, dass ein Fußgänger sie mitnahm und in die Tierarztpraxis in Atens brachte. Das ist nun etwa zwei Wochen her. Mittlerweile geht es ihr besser. Auch, weil sie einen kleinen, tierischen Helfer hatte.
Einschläfern oder Behandeln?
Tierarzt Jörg Tannert behandelte das Kätzchen, das in Tossens in der Robbenstraße gefunden wurde - vermutlich nach einem Unfall. Tannert hatte die Wahl: Einschläfern oder behandeln? Weil das Tier niemandem gehörte, werden von der Gemeinde nur die Erstkosten gezahlt. Darüberhinaus wird es kompliziert.
Tierarzt will Leben retten
Doch weil Tannert als Tierarzt Leben lieber rettet als beendet, gibt er sein Bestes: Mit Wärmflasche, Erster Hilfe und einer Infusion überstand das Kätzchen die Nacht. Tannert nimmt die Katze mit nach Hause, nennt sie Emily, und pflegt sie. Es geht ihr zwar immer besser, doch ein paar Schäden bleiben.
Nicht wie ein normales Kätzchen
"Vermutlich hat das Kätzchen einen starken Schlag auf den Kopf bekommen", sagt Jörg Tannert. Es frisst nicht von allein und verhält sich apathisch. Gar nicht wie ein normales Kätzchen, das normalerweise viel spielen sollte. Als wäre es Schicksal, findet eine Kollegin wenige Tage später ein zweites wildes Kätzchen, einen kleinen Kater.
Kleiner Kater wird zum Coach ernannt
"Sozialkontakt ist immer gut für ein Tier", sagt Tannert. Er nimmt den Kater mit nach Hause und ernennt ihm zum Coach. "Seit der kleine Kater dabei ist, geht es mit Emily deutlich bergauf", sagt er. Sie verstanden sich von Anfang an gut, gehen gemeinsam zum Fressnapf und Emily frisst von allein.

Ein Katzen-Dreamteam: Der kleine Kater (links) leitet die verletzte Emily (rechts) an.
Foto: Tannert