
Ein Friseurtermin während der Arbeitszeit entfacht eine Debatte über Homeoffice-Disziplin.
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Friseurtermin während der Arbeitszeit? Unternehmer platzt der Kragen
Ein dreistündiger Friseurtermin während der Arbeitszeit brachte einen Unternehmer auf die Palme. Er wettert gegen Homeoffice - doch nicht alle teilen seine Aufregung.
Ein Friseurtermin während der Arbeitszeit hat eine Debatte über Homeoffice und Arbeitsdisziplin entfacht. Der IT-Unternehmer Kai-Gunnar Henning entdeckte im Kalender einer Mitarbeiterin einen fast vierstündigen Block für einen Friseurtermin - und platzte vor Wut. Auf LinkedIn machte er seinem Ärger Luft und erklärte, Homeoffice sei „einfach keine gute Idee“. Sein Beitrag ging viral und spaltete die Meinungen.
„Wann wird da eigentlich gearbeitet?“
Hennings Ansicht nach sei es unverständlich, wie eine Vollzeitkraft sich während der Arbeitszeit einen Friseurtermin eintragen könne. „Wann wird da eigentlich gearbeitet? Vor dem Friseur? Danach? Zwischendurch vielleicht?“, fragte er empört. Als Konsequenz will er Homeoffice künftig nur noch Mitarbeitenden ermöglichen, die „über Monate Disziplin bewiesen haben“.
Das Netz reagiert gespalten
Der Beitrag löste auf LinkedIn eine hitzige Diskussion aus. Während einige Nutzer Henning zustimmten und betonten, dass Homeoffice nicht mit Freizeit verwechselt werden dürfe, übten andere scharfe Kritik. „Ich sehe hier nur ein Kommunikations- und Führungsproblem“, kommentierte ein Nutzer. Ein anderer schrieb spöttisch: „Ich glaube, Einzelunternehmer wäre eher was für dich.“
Andere Chefs kontern mit eigenen Kalendereinträgen
Besonders viel Aufmerksamkeit erhielt die Reaktion von Andreas Löwe, dem Chef der Logistik-Plattform even logistics. Er postete als Konter einen eigenen Friseurtermin in seinem Kalender und schrieb: „Wir müssen endlich aufhören, so zu tun, als wären Mitarbeitende Kinder. Bei uns zählt das Ergebnis, nicht die Anwesenheitszeit.“ Andere Unternehmer schlossen sich dieser Sichtweise an und betonten, dass Flexibilität und Vertrauen entscheidend für modernes Arbeiten seien. (kck)