
Äußerte sich nicht zu den von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfen: Einer der Angeklagten (Mitte).
Foto: Bruns
Es war eine Hinrichtung: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Mörder von Visselhövede
Aus Sicht der Staatsanwaltschaft Verden war es eine öffentliche Hinrichtung, die sich am Morgen des 9. Januar 2017 mitten in Visselhövede ereignet hat. Ein 46 Jahre alter Albaner wurde erschossen.
Blutrache als Motiv für die Tat
Blutrache gilt als Motiv – und es soll mehr Beteiligte als die beiden 23 und 24 Jahre alten Angeklagten geben. Die müssen sich wegen Mordes vor dem Landgericht Verden verantworten.
"Kanun": In Albanien illegal aber noch verbreitet
„Auge um Auge, Blut um Blut“: nach diesem Grundsatz eines in ihrer albanischen Heimat offiziell zwar längst abgeschafften aber nach wie vor verbreiteten Gewohnheitsrechts „Kanun“ sollen die Angeklagten gehandelt haben.
Opfer soll in Albanien Cousin der Angeklagten getötet haben
Motiv für ihre Rache und die damit verbundene Wiederherstellung ihrer „Familienehre“ soll ein Mord im Jahr 2011 in Albanien gewesen sein. Verübt von dem Anfang dieses Jahres in Visselhövede getöteten Mann an einem Cousin der beiden Angeklagten.
Tat systematisch vorbereitet
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Familie des in Albanien getöteten Mannes die Ermordung des 46-Jährigen systematisch vorbereitet hat. Nachdem der am Tattag das Haus verlassen hatte, schlugen die beiden Angeklagten zu.
Zwölf Schüsse direkt vor der Grundschule
Der 23 steuerte das Motorrad von dem aus der 24-Jährige zwölf Schüsse aus einer halbautomatischen Kurzwaffe mit Schalldämpfer abfeuerte. Aus nur einen Meter Entfernung und direkt vor der Grundschule. Das Opfer starb zwei Tage später im Rotenburger Krankenhaus. Der Prozess wird fortgesetzt.

Äußerte sich nicht zu den von der Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfen: Einer der Angeklagten (Mitte).
Foto: Bruns