
Die Ursachen für häusliche Gewalt sind vielfältig, aber immer spielt ein ungleiches Machtverhältnis eine Rolle.
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Häusliche Gewalt in nüchternen Zahlen erfasst
Bundesweit wurden im Jahr 2020 knapp fünf Prozent mehr Fälle von häuslicher Gewalt registriert als noch im Jahr davor.
Häusliche Gewalt hat viele Formen
Es sind die Schläge, die die Frau treffen, weil der Mann seine Aggressionen nicht unter Kontrolle hat, aber auch die Beleidigungen, die die Frau bloßstellen. Gewalt gegen Frauen ist vielschichtig, aber hat immer das Ziel, die Frau klein zu machen, sie zu demütigen, ein ungleiches Machtverhältnis zu untermauern. Bundesweit wurden im Jahr 2020 146.655 Fälle von häuslicher Gewalt registriert, das sind 4,9 Prozent mehr, als im Jahr davor.
Fälle in Niedersachsen
Niedersachsen ist ein flächenmäßig großes Land innerhalb der insgesamt 16 Bundesländer und gibt in der Statistik des Landeskriminalamtes an, dass im Jahr 2020 insgesamt 21.509 Fälle häuslicher Gewalt registriert wurden. Das sind 6,66 Prozent mehr, als im Jahr davor. Diese Zahl wird dann weiter unterteilt in 14.020 Opfer von Körperverletzungen, 430 Opfer von Sexualdelikten und 105 Raubopfer. Das Gewaltschutzgesetz kam in 458 Fällen zum Einsatz.
Dieses Gesetz gibt den Opfern von häuslicher Gewalt die Möglichkeit, die eigene Wohnung nutzen zu können, ohne sie mit der gewalttätigen Person teilen zu müssen. Diese Entscheidungen treffen die Familiengerichte auf Antrag der Opfer. Der Opferhilfeverein Weißer Ring fordert allerdings, dass dieses Gesetz noch viel konsequenter kontrolliert werden müsse, um Frauen vor ihren Bedrohern besser zu schützen und fordert daher von der Politik sofortiges Handeln.
Mehr zu den Fällen in Niedersachsen und Bremen erfahrt ihr bei NORD|ERLESEN.