
Prozessauftakt: Wachleute führen einen der Angeklagten in den Gerichtssaal.
Foto: Bruns
Nach Blutrache in Visselhövede: Formfehler stoppt Prozess gegen Albaner
Eine brutale Familienfehde beschäftigt das Landgericht Verden. Zwei junge Albaner sollen einen Landsmann in Visselhövede vor einer Grundschule hingerichtet haben. Ihr Motiv laut Anklage: Blutrache.
Zwölf Schüsse gaben die Täter ab
Zwölf Schüsse aus etwa einem Meter Entfernung wurden auf das 46-Jährige Opfer abgegeben. Die Tat ereignete sich im Januar, die Vorgeschichte liegt aber offenbar Jahre zurück. Die mutmaßlichen Täter, 23 und 24 Jahre alt, sind Verwandte eines Mannes, den der 46-Jährige einst umgebracht haben soll.
Die Blutrache soll die Familienehre wiederherstellen
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden jungen Männer die Familienehre wiederherstellen wollten. Angeblich fordere der Clan sogar drei Menschenleben zur Genugtuung. Wie viel Wahrheit in dieser Annahme steckt, blieb zum Prozessauftakt offen. Noch bevor die Anklage verlesen werden konnte, wurde der Prozess unterbrochen.
Der Prozess wird am 16. November fortgesetzt
Ein Verteidiger hatte auf einen Formfehler aufmerksam gemacht. In dessen Folge war es ihm nicht möglich, die Schöffen zu überprüfen. Das Gericht vertagte das Verfahren deshalb auf den 16. November.
Die Sicherheitsmaßnahmen sind scharf
Dann dürfte das mediale Interesse wieder ähnlich groß sein. Jede Menge Kameras richteten sich auf die an Händen und Füßen gefesselten Angeklagten, als die den Gerichtssaal betraten. Die beiden Albaner, deren Anwälte und Dolmetscher saßen hinter Panzerglas.

Prozessauftakt: Wachleute führen einen der Angeklagten in den Gerichtssaal.
Foto: Bruns