
Körperliche Auseinandersetzungen, Beleidigungen oder Sachbeschädigungen gehören zu den häufigsten Straftaten von Jugendlichen in der Region.
Foto: Berg/dpa
Zeven: AWO kümmert sich seit zehn Jahren um straffällige Jugendliche
Ein Junge kokelt einem Mädchen die Haare an oder auf dem Schulhof prügeln sich zwei Kinder. Es sind genau solche Situationen, die Jugendliche zu Tätern werden lassen. Wenn ein Vorfall vor Gericht landet, dann wird auch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) des Kreisverbandes Rotenburg/Wümme vom Jugendamt darüber informiert.
200 Fälle pro Jahr
Seit etwa zehn Jahren kümmern sich die Mitarbeiter mit verschiedenen Angeboten um straffällige Jungen und Mädchen. Mehr als 200 Jugendliche pro Jahr werden von den sieben Sozialpädagogen der AWO in ihrem Gebiet von Bremervörde über Zeven bis hin nach Rotenburg betreut. Die Zahl habe sich im Vergleich zu den Vorjahren kaum verändert, sagt die Sozialpädagogin und pädagogische Leitung des AWO Kreisverbandes Rotenburg/Wümme, Claudia Michaelis.
Mädchen begehen "kleinere" Delikte
90 Prozent der Jugendlichen, die Straftaten begehen, sind laut AWO männlich, doch auch Mädchen schrecken nicht davor zurück. „Seit letztem Sommer haben wir einen Boom, was die Straftaten von Mädchen angeht“, sagt die Sozialpädagogin. Meist sind es aber eher kleinere Delikte, die ihnen zur Last gelegt werden, wie beispielsweise das Haare ziehen auf dem Schulhof.
Von Arbeitsstunden bis zum Täter-Opfer-Ausgleich
Anders sieht es bei den Jungen aus: Sachbeschädigung, Fahren ohne Fahrerlaubnis oder Gewaltanwendungen sind nur einige Straftaten, die Michaelis aufzählt. Im Gerichtsurteil ist bereits festgelegt, wie die Strafe abgeleistet werden soll. So können durch das Urteil sozialpädagogisch betreute Arbeitsstunden oder soziale Trainingskurse verordnet, eine Betreuungsweisung vorgeschrieben, oder ein Täter-Opfer-Ausgleich gefordert werden.

Körperliche Auseinandersetzungen, Beleidigungen oder Sachbeschädigungen gehören zu den häufigsten Straftaten von Jugendlichen in der Region.
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