Das Thema Abtreibung immer noch Tabu-behaftet und der Eingriff stellt eine Straftat dar – wenn nicht bestimmte Ausnahmen vorliegen.

Das Thema Abtreibung immer noch Tabu-behaftet und der Eingriff stellt eine Straftat dar – wenn nicht bestimmte Ausnahmen vorliegen.

Foto: Seeger/dpa

Bremerhaven

Bremerhaven: Engpässe bei Abtreibungen drohen

Von Susanne van Veenendaal
19. Oktober 2019 // 14:30

Schwangere, die sich für eine Abtreibung entscheiden, haben in Bremerhaven zunehmend ein Problem: Statt ehemals vier niedergelassenen Ärzten nimmt nur noch einer den Schwangerschaftsabbruch vor. Auf dieses Problem weist die Beratungsstelle Pro Familia hin. 

Extreme Engpässe bei Abtreibungen möglich

Zwei der Ärzte seien aus Altersgründen ausgeschieden, erläutert Mareile Broers, Leiterin der Beratungsstelle. Einer der Gynäkologen praktiziere zwar noch, biete den Eingriff jedoch nicht mehr an. „Ein einziger Frauenarzt, der Abbrüche vornimmt – das reicht für Bremerhaven natürlich in keiner Weise“, meint die Sozialpädagogin. Es könne  zu extremen Engpässen kommen. „Spätestens dann müssen viele Frauen nach Bremen ausweichen“, sagt sie.

Liste mit Medizinern und Krankenhäusern ist unvollständig

Die Bundesärztekammer führt eine Liste, auf der die entsprechenden Mediziner und Krankenhäuser aufgeführt sind. Dieser Kompromiss hat allerdings Schwachstellen, wie Broers findet. Die Liste sei nicht vollständig. „Der Bremerhavener Gynäkologe, der hier in der Stadt Abbrüche vornimmt, ist dort gar nicht zu finden“, sagt Broers. Lediglich das Klinikum Reinkenheide sei dort aufgeführt.

Mehr zur prekären Situation in Bremerhaven und zur rechtlichen Lage von Abtreibungen lest Ihr am Sonntag, 20. Oktober, im SONNTAGSjOURNAL der NORDSEE-ZEITUNG.

Das Thema Abtreibung immer noch Tabu-behaftet und der Eingriff stellt eine Straftat dar – wenn nicht bestimmte Ausnahmen vorliegen.

Das Thema Abtreibung immer noch Tabu-behaftet und der Eingriff stellt eine Straftat dar – wenn nicht bestimmte Ausnahmen vorliegen.

Foto: Seeger/dpa