
Ärgerliches Versehen oder Absicht? In Bremerhaven fährt jetzt der Intercity "Ostfriesland" ab.
Foto: Berlinke
Bremerhaven liegt in Ostfriesland - die Deutsche Bahn und ihre Intercity-Panne
Seit zwei Jahren fährt der Intercity zwischen Bremerhaven und Köln. Die Verbindung steht unter keinem guten Stern. Immer wieder Zugausfälle, keine Verlässlichkeit. Die Deutsche Bahn zeigt irgendwie wenig Interesse an ihren Kunden in Bremerhaven. Und dann verortet man die gute, alte Seestadt auch noch nach Ostfriesland.
Das ist schon ein Hammer: Wer am Bremerhavener Hauptbahnhof einen Blick auf den klassischen, gelben Abfahrtsplan wirft und den Intercity 2201 nach Köln sucht, der erlebt einen Schock. Der Zug hat einen Namen bekommen. Er heißt „Ostfriesland“.
Ostfriesland? Das ist echt eine peinliche Nummer. Der Zug fährt nach Köln über Osnabrück und Münster - und stoppt nicht an den Teebeutelweitwurf-Standorten Emden, Leer oder Norddeich.
Auch der Intercity in Richtung Norden von Koblenz nach Bremerhaven streift das Otto-Waalkes-Königreich nicht mal ansatzweise. Trotzdem trägt IC 2202 ebenfalls den Namen „Ostfriesland“.
Der Intercity sollte auch schon mal „Weser-Kurier“ heißen
Die Deutsche Bahn scheint es mit Namen ohnehin nicht so zu haben. Im Sommer 2021 - kurz vor der Premierenfahrt - sollte der Bremerhaven-Intercity den Namen „Weser-Kurier“ bekommen. Doch irgendwer schien dann vor dem Fahrplanwechsel gemerkt zu haben: Weser-Kurier geht nicht. Das ist ja eine Zeitung.
Die Deutsche Bahn ließ den Intercity dann doch lieber mit dem Namen „Wesermündung“ fahren. Klingt zwar nicht sexy, ist aber faktisch gesehen in Ordnung.
Jetzt also wieder eine Änderung. Mal schauen, wann der gelbe Fahrplanzettel am Bremerhavener Hauptbahnhof ausgetauscht wird. Ostfriesland haben wir hier in Fischtown jedenfalls nicht verdient.

Armer Intercity, du hast es nicht leicht. Bekommst einfach mal einen irreführenden Namen übergestülpt.
Foto: Matthias Berlinke (Archiv)