
Silvana Nowacki würde gerne an der Schleusenstraße auf den Deich kommen. Doch die Treppe ist für sie unüberwindbar.
Foto: Bohn
Für Rollstuhlfahrer wird der Deich zum Bergmassiv
Silvana Nowacki liebt den Deich in Bremerhavens Stadtmitte: „Die Aussicht ist schön“, sagt sie. Und eigentlich ist der Weg dorthin für sie auch gar nicht weit, denn sie wohnt am Alten Hafen. Doch es gibt ein Problem: Sie sitzt im Rollstuhl, und der Aufgang an der Schleusenstraße besteht aus einer Treppe – unüberwindbar für sie. Der Aufgang an der Schleusenstraße verfügt zwar über eine Rampe, doch die ist für Radfahrer und Kinderwagen gedacht. „Aus eigener Kraft kommt da kein Rollstuhlfahrer hoch, schon alleine wegen der ersten Betonstufe. Das ist wie ein Berg. Und hochschieben ist fast unmöglich – dazu ist das viel zu steil“, sagt Nowacki. Derartige Hindernisse kennt sie nur zu gut und versucht alles, sie zu beseitigen. Sie ist stellvertretende Vorsitzende des Inklusionsbeirats und Vorsitzende des Vereins Aktive Förderung Behinderter Menschen. Nowacki wünscht sich für die Schleusenstraße einen behindertengerechten Aufgang mit Rampen und entsprechenden Zwischenetagen.
Bremenports: Hochwasserschutz hat Vorrang
Verantwortlich für den Deich ist das Land Bremen mit der Hafengesellschaft Bremenports. „Wenn es nach mir persönlich ginge, könnten wir überall barrierefreie Zugänge schaffen. Doch so einfach ist das nicht“, bedauert Henry Behrends von Bremenports. Bei Deicherhöhungen kämen 70 Prozent der Geldmittel vom Bund. Und natürlich zahlten die Grundeigentümer in der Seestadt ihren Beitrag für die Pflege der Deiche. „Da muss genau begründet werden, wofür das Geld ausgegeben wird“, sagt Behrends. Vorrangig sei der Hochwasserschutz.

Silvana Nowacki würde gerne an der Schleusenstraße auf den Deich kommen. Doch die Treppe ist für sie unüberwindbar.
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