Das Wettbüro an der Georgstraße ist seit zwei Wochen dicht, mit der bald kommenden Steuer hat das wohl nichts zu tun.

Das Wettbüro an der Georgstraße ist seit zwei Wochen dicht, mit der bald kommenden Steuer hat das wohl nichts zu tun.

Foto: Scheer

Bremerhaven

Illegales Wettbüro in Geestemünde ist dicht

Von Laura Bohlmann-Drammeh
27. Juni 2017 // 08:30

Auf wenigen hundert Metern gab es an der Georgstraße bis vor kurzem noch zwei Sportwettbüros – eines ohne Genehmigung der Behörden. Das in gelb-schwarzem Design gehaltene „Sportwetten Reich“ ist seit zwei Wochen dicht, der Mietvertrag wurde beendet.

Steuer hat nichts mit Schließung zu tun

Mit der am 1. Juli kommenden Wettbürosteuer für das Land Bremen hat das wohl nichts zu tun. Suchtexperten halten die Steuer für dringend notwendig, der Sportwettenverband hält sie für gesetzeswidrig.

Wettbürosteuer kommt am 1. Juli

Der Betreiber reagiert auf mehrere Anfragen nicht. Mit der Schließung dieses Büros in Geestemünde gibt es in der Seestadt noch zirka 19 Wettbüros, wie das Ordnungsamt mitteilt. Damit nicht noch mehr dazukommen und Spieler vor einer möglichen Sucht geschützt werden, hat die Bremische Bürgerschaft eine Wettbürosteuer beschlossen, die zum 1. Juli in Kraft tritt.

Verband kritisiert "Bildschirmabgabe"

Demnach muss jedes Wettbüro in Bremerhaven 60 Euro pro Fernseher bezahlen. „Wir halten die Wettbürosteuer für verfassungswidrig, da sie eine unzulässige Doppelbesteuerung darstellt“, sagt Luka Andric, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Sportwettenverbandes. Derzeit laufe dagegen eine Klage.

Suchtexperten halten Sportwetten für gefährlich

Suchtexperten hingegen begrüßen die Steuer, denn: „Sportwetten haben Suchtpotenzial“, sagt Thomas Henning von der AWO-Suchtberatung in Bremerhaven. Professor Tobias Hayer forscht seit Jahren über Glücksspielsucht. Er hält Sportwetten für gefährlich. „Sie suggerieren, dass die Ahnung des Spielers ihn gewinnen lässt. Faktisch verliert man nur, doch das Suchtpotenzial ist hoch.“ Deswegen müsse der Markt reguliert werden, die Steuer sei ein erster Schritt.

Das Wettbüro an der Georgstraße ist seit zwei Wochen dicht, mit der bald kommenden Steuer hat das wohl nichts zu tun.

Das Wettbüro an der Georgstraße ist seit zwei Wochen dicht, mit der bald kommenden Steuer hat das wohl nichts zu tun.

Foto: Scheer