Von Wasser überspültes Gleisbett.

Hier kommt kein Zug durch: Die Hafenbahn des Fischereihafens ist wegen Wassereinbruchs im Gleisbett nicht mehr funktionsfähig. Der Zeitpunkt der Panne ist denkbar ungünstig.

Foto: Arnd Hartmann

Bremerhaven

Nach Abschaltung des Wasserwerks: Grundwasser flutet Bahngleis in Bremerhaven

14. Februar 2024 // 06:26

Nicht nur die Keller laufen voll, seit im Wulsdorfer Wasserwerk die Pumpen abgeschaltet wurden. Jetzt hat es auch die Hafenbahn erwischt. Dort, wo die Bahnunterführung die Weserstraße kreuzt, steht das Gleis unter Wasser.

2019 wurde das Gleis saniert, das den Schienenstrang, der rund um den Fischereihafen verläuft, mit der Außenwelt verbindet. Gleis 60 lautet der offizielle Name des Strangs, der unter der Weserstraße in Bremerhaven verläuft. Die Unterführung bildet die tiefste Stelle. Und die steht erstmals komplett unter Wasser. Seit Dienstag versuchen die Mitarbeiter von Bremenports, mit Pumpen die Stelle trockenzulegen. Erst dann ist absehbar, ob diese Unterführung durch das Wasser komplett zerstört wurde.

Wasserwerk geschlossen - seitdem steigt das Wasser

Der Wassereinbruch hat die Pläne von Andreas Cordes über den Haufen geworfen. Die Lieferanten von Holz-Cordes „scharren mit den Hufen“, um das Unternehmen mit Waggons anzusteuern. Ein Testlauf für eine Anlieferung per Bahn war geplant, jetzt musste er wieder abgesagt werden. Wie es weitergeht, ist vollkommen unklar.

„In den vergangenen Jahren war es hier trocken“, sagt Bremenports-Sprecher Matthias Koch. Aber der Dauerregen war offensichtlich zu heftig, der Wasserdruck zu hoch. „Wir gehen davon aus, dass es sich hier um das gleiche Problem handelt, mit dem auch viele Wulsdorfer zu kämpfen haben“, sagt Koch.

Damit meint er die feuchten Keller vieler Bewohner von Wulsdorf und Grünhöfe. 2014 wurde das Wasserwerk Wulsdorf von der SWB geschlossen, die Pumpen abgestellt. Seitdem steigt das Grundwasser - und drückt offenbar in immer mehr Keller. Nun sprudelte das Grundwasser auch in die Bahnunterführung an der Weserstraße. „Wir hatten bislang Glück“, sagt Koch, „aber das ist jetzt ärgerlich.“