
Die Angeklagte (links) sitzt vor Prozessbeginn mit ihrer Rechtsanwältin im Gerichtssaal.
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Baby verhungert - 34-jährige Mutter vor Gericht
Ein neugeborener Junge verhungert, weil seine Mutter ihm nicht genügend Milch gegeben haben soll: Nun steht die 34 Jahre alte Frau vor Gericht.
Kind stirbt an Organversagen
Eine vierfache Mutter bekommt ein weiteres Baby. Laut Anklage gibt sie ihm zu wenig Nahrung. Eine Ärztin bemerkt den lebensbedrohlichen Zustand des Säuglings zunächst nicht - das Kind stirbt kurz darauf an Organversagen. Seit Montag (28.11.22) beschäftigt sich das Landgericht Verden mit dem Fall. Der Tatvorwurf lautet Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen.
Vorsatz nicht zu erkennen
Ursprünglich war die Staatsanwaltschaft von Totschlag ausgegangen. Diesen Vorwurf habe das Gericht aber nicht zugelassen, da es nach Aktenlage keinen Vorsatz bei der Angeklagten habe erkennen können, sagte eine Gerichtssprecherin.
Dehydriert ins Krankenhaus
Laut Anklage soll die Frau ihren Ende April 2019 geborenen Sohn ungenügend mit Säuglingsmilch versorgt haben, obwohl sie den am Ende lebensbedrohlichen Zustand erkannt habe. Als das Kind zwei Wochen nach der Geburt dehydriert ins Krankenhaus kam, wog es 1130 Gramm weniger als bei der Geburt. Zehn Tage später schalteten die Ärzte die lebenserhaltenden Geräte ab. (dpa)