Marode russische Tanker in der Ostsee erhöhen das Risiko einer Umweltkatastrophe. Bundestagsabgeordnete diskutierten Maßnahmen mit dem Havariekommando in Cuxhaven.

Gefahr durch marode Öltanker: Steigendes Risiko in deutschen Küstengewässern

Foto: Hannes P Albert

Der Norden

Bundestagsabgeordnete warnen vor russischer Schattenflotte in Nord- und Ostsee

24. Oktober 2024 // 12:29

Die russische Schattenflotte stellt ein wachsendes Risiko für Nord- und Ostsee dar. Bundestagsabgeordnete Schneider und Schmidt haben sich mit Experten in Cuxhaven beraten.

Russische Schattenflotte: Eine wachsende Bedrohung für Nord- und Ostsee

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat sich die Sicherheitslage in der Nord- und Ostsee verschärft. Insbesondere die zunehmende Präsenz der russischen Schattenflotte bereitet Bundestagsabgeordneten wie Daniel Schneider aus Cuxhaven und Uwe Schmidt aus Bremerhaven Sorgen. Bei einem Treffen mit dem Havariekommando in Cuxhaven erörterten sie die wachsenden Risiken für die Küstenregion.

Zunahme russischer Tankerbewegungen

Laut einer Greenpeace-Studie umfasst die russische Schattenflotte mittlerweile über 1.000 Schiffe. Diese umgehen internationale Sanktionen und transportieren weiterhin Rohöl aus russischen Häfen. Besonders bedenklich ist der schlechte Zustand vieler Tanker, die oft ohne ausreichenden Versicherungsschutz unterwegs sind. Experten warnen, dass diese Schiffe in Naturschutzgebieten wie der Kadetrinne oder dem Fehmarnbelt eine ernste Gefahr darstellen.

Umweltkatastrophe droht

Schneider betonte, dass eine Havarie eines überladenen, schlecht gewarteten Tankers eine Umweltkatastrophe auslösen könnte. Das Havariekommando bestätigte, dass das Risiko von Unfällen bei der Zunahme der Tankerbewegungen steigt. Ein Leck könnte Öl in Mengen freisetzen, die das Volumen von über 100 olympischen Schwimmbecken übersteigen.

Gefahrenpotenzial erkannt

Obwohl das Havariekommando bei bisherigen Zwischenfällen erfolgreich eingreifen konnte, wie zuletzt beim Brand eines Öltankers in der Mecklenburger Bucht, bleibt das Gefahrenpotenzial hoch. Schneider forderte eine Verbesserung der EU-Sanktionen gegen russische Tanker und strengere Kontrollen durch Flaggenstaaten, um die Umweltrisiken zu minimieren. (pm/krü)