
Ohne importierte Fischprodukte wären die Supermarktregale in Deutschland bereits leergefegt.
Foto: Holger Hollemann/dpa
Fischvorräte aus Deutschland sind schon jetzt alle aufgegessen
Am 29. Februar ist der „End of Fish Day“. Daher appelliert der BUND die Verbraucher, ihren Fischkonsum zu reduzieren. Denn bereits am 27. Februar hat Deutschland für dieses Jahr die eigenen Fischprodukte aufgebraucht.
Wenn nicht Fisch aus aller Welt importiert werden würde, wären die Supermarktregale bereits leer. Der „End of Fish Day“ ist der Tag, an dem rechnerisch alle Fische und Meerestiere aus der deutschen Fischerei in Nord- und Ostsee und den Binnengewässern aufgegessen sind. Und dieser Tag kam in diesem Jahr so früh wie nie zuvor. 2020 lag er noch am 4. April.
Zerstörung der Lebensräume ist großes Problem
Der schlechte Zustand vieler Fischpopulationen in Nord- und Ostsee liegt nicht nur am hohen Konsum. Auch die Zerstörung ihrer Lebensräume, die Verschmutzung der Meere und die Auswirkungen der Klimakrise setzen ihnen zu, weiß Valeska Diemel, Fischerei-Expertin im BUND-Meeresschutzbüro.
Aktionsplan für die Meeresumwelt
Um der Meeresumwelt und den Fischern mit konkreten Maßnahmen zu helfen, hatte die EU-Kommission im Februar 2023 einen Aktionsplan vorgelegt. Dieser fordert von den Mitgliedstaaten konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Beifangs von sensiblen Arten, sowie zum Schutz von Lebensräumen am Meeresboden, Laichgebieten und Kinderstuben von Fischen.
Zeit bis Ende März
Der Aktionsplan sieht deswegen auch ein Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten bis 2030 vor. Diemel: „Deutschland hat noch bis Ende März Zeit den Fischerei-Aktionsplan in konkrete Maßnahmen für Nord- und Ostsee zu übersetzen. Wir erwarten konkrete und effektive Vorschläge. Das Verbot der Fischerei mit Grundschleppnetzen in den Schutzgebieten ist überfällig.“